Europa und Bio...
Also vorab: Biogas ist nicht mit Erdgas zu vergleichen. Erdgas ist vom Heizwert besser.
Weiters bedeutet Biogas nur, dass es aus aus Pflanzen od. Tieren... erzeugt wurde. Ob es jetzt sinnvoll erzeugt wurde (nachhaltig, nicht belastend für die Umwelt...), ist eine andere Sache. Dazu später.
Ich beginne mal mit dem Thema Arbeitsplätze:
Wenn in einem Sektor Arbeitsplätze geschaffen werden, hat das ja nicht zwangsläufig eine Entlassungswelle für die Konkurenz zu Folge. Und auch wenn das so wäre, gäbe es ungefähr ein Gleichgewicht. Dieser Aspekt ist übrigens nicht wirklich wichtig.
Jetzt zu den biologischen Brennstoffen:
Wie ganz oben bereits erwähnt darf man "bio"logisch nicht mit ökologisch und nachhaltig gleichsetzen. Es bedeutet lediglich einen Ursprung aus pflanzlichen Stoffen, die erneuerbar sind.
Verwendet man Abfälle und Mist (wie es viele Bauern machen), um durch den Gärprozess Gas zu gewinnen, ist es ökologisch und nachhaltig. Wird aber landwirtschaftliche Fläche als Anbaufläche für Energieplanzen genutzt, ist das mehrfach bedenklich.
Wir könnten in eine Lebenmittelknappheit geraten. Die Lebensmittelpreise würden steigen -> enorme Belastung für einkommenschwächere Haushalte. Dazu kommt, dass es moralisch kaum vertretbar ist, Lebensmittel zu verheizen, während andere verhungern.
Was macht man am BESTEN mit Biogas? - In einem BHKW (Blockheizkraftwerk; KWK... Kraft-Wärme-Kopplung) nutzen. Das Hauptziel dieser KWK- bzw. BHKW- Anlagen liegt in der Stromerzeugung. Das "Abfallprodukt" Abwärme wird dabei ebenfalls genutzt (stellt im Sommer oft ein Problem dar, da oft so gut wie keine Wärme benötigt wird). Diese Anlagen brauchen bestimmte Betriebsstunden, um Wirtschaftlich zu sein. Da liegt oft schon der 1 Stein im Weg zur Nutzung von Biogas als primäres Energieerzeugungssystem. Die ganze Abwärme, welche man im Sommer nicht wirklich nutzen kann (es gibt natürlich Verwendungsmöglichkeiten wie Kältemaschinen), müsste man vernichten. Das Verhältnis Strom/Wärme ist eindeutig. Der Großteil der umgewandelten Energie ist Wärme, nicht elektr. Energie.
Kurz und gut: Wenn ein oder mehrere Bauern eine Biogasanlage bauen und genügend Abfälle zur Vergärung haben, dann noch ein BHKW betreiben und die Abwärme das ganze Jahr über nutzen können (z.B. Treibhaus / Gewächshaus) ist das nachhaltig und ökologisch. Der Anbau von Energieplanzen ist aber keines von den 2 Punkten. Da ist es besser, nichts zu ändern.
Für alle anderen biologischen Brennstoffe (z.b. Rapsöl für Autos, Ethanol als Treibstoff, bzw. als Benzinzusatz) gilt das Gleiche wie für Biogas:
Extra Planzen dafür anbauen ist nicht vertretbar.
Es wird in Südamerika gerodet, um div. Pflanzen zur Ethanolerzeugung zu gewinnen. Das macht unseren Planeten erst richtig kaputt, denn der Regenwald ist jener Ort, an dem eig. "am besten" CO² durch die Photosynthese umgewandelt wird.
Zum Holz gibts auch einiges zu sagen:
Wenn das Holz aus regionalen Gebieten verwendet wird und immer wieder aufgeforstet wird, ist es eig. einer der besten Brennstoffe für EFH, bzw. Mehrfamilienhäuser etc. Holz wird als "CO²-Neutral" bezeichnet, sofern man nicht Holz von Fern verwendet. Wie gesagt, wenn aufgeforstet wird, kann man nicht besonders viel Schaden anrichten (Feinstaubproblem außer Acht gelassen).
Die Pellets sind zwar eine feine Sache, doch leider orientiert sich der Preis, der übrigens viel zu teuer ist, am Ölpreis. Man ist dazu noch von wenigen Herstellern abhängig.
Der Elektrowahn bzg. Kfz ist ebenfalls so eine Sache, wo uns die EU, bzw. die Regierungen für dumm verkaufen will. Wie könnte man denn den Strombedarf decken, wenn der Trend Richtung E-Autos gehen würde? Da schauts schlecht aus, wenns ums Abschalten der AKWs in Deutschland geht.
Erdwärme ist nur dann rentabel, wenn man ein Passiv-, Null- oder Plusenergiehaus hat.
Wenn sich Europa schon für etwas einsetzen sollte, dann für Solarkraft, Windkraft, Wasserkraft und Gezeitenkw.
PS: noch etwas zum Nachdenken:
Das Energieproblem wird nicht durch Erneuerbare Energien lösbar sein. Denn man bedenke Folgendes:
Solange es immer mehr Energieverbraucher werden, kann man so gut wie nichts unternehmen. Erst wenn der Energieverbrauch sinkt, kann man sinnvoll von fossilen Energieträgern auf Erneuerbare Systeme wechseln. Im Moment kommen ja nur auf erneuerbaren Energien basierenden Anlagen dazu, doch die alten fossilen Anlagen sind ja immer noch da....