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Mindestlohn

Zwirni

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Der Mindestlohn soll für eine Branche die jeweils niedrigste Gehaltgrenze definieren.

Vorteil für die Arbeitnehmer (die meisten von uns): sie würden ein recht sicheres Gehalt haben, z.T. vielleicht sogar mehr bekommen als es momentan der Fall ist.

Nachteile gibt es aber wirtschaftlich gesehen. So müsste ein Unternehmen was in einer Mindestlohnbranche tätig ist, in vielen Fällen mehr Geld für das Gehalt seiner Mitarbeiter ausgeben als ohne Mindestlohn. Das hätte zur Folge, dass es sich nicht alle Mitarbeiter leisten kann und somit Entlassungen vornehmen muss. Das wiederum würde (vor allem bei Großunternehmen) Umstrukturierungen im Unternehmen nach sich ziehen, was a) dem Unternehmen wiederum einiges kostet und b) einen Teil der Arbeitnehmer vielleicht sogar dazu zwingt ihren Wohnort zu wechseln.

Die aktuelle Debatte um den Mindestlohn bei Briefzustellern ist so gesehen schon recht verständlich. Zum Einen möchte man den Arbeitnehmern etwas gönnen, zum Anderen aber nicht automatisch für mehr Arbeitslose sorgen.

Mindestlohn, ja bitte! - Weitere Branchen am Start - n-tv.de
http://afp.google.com/article/ALeqM5hIyr4rll4vqJ1hk-Hvdwwzsq18Fg
http://newsticker.welt.de/index.php?channel=new&module=dpa&id=16470180
http://www.rp-online.de/public/article/aktuelles/wirtschaft/news/513095
http://www.ftd.de/politik/deutschland/:Verdi Mindestlohn Wachleute/294547.html
http://www.netzeitung.de/spezial/gesundheit/pflege/850050.html

Ich bin nachdem ich anfangs dafür war inzwischen strickt dagegen. Ich verdiene auch weit unter dem Branchenüblichen, denke aber dennoch primär an meinen Arbeitsplatz. Der wäre durch einen Mindestlohn stark gefährdet. Und ebenso erginge es vielen anderen. :orolleyes:

Was meint ihr?
 
Ich bin gegen Sklaverei, also absolut für einen Mindestlohn. Wenn sich ein Unternehmen dadurch Arbeitskräfte nicht leisten kann, muß es eben die Konsequenzen ziehen. Ich sehe einfach keinen Sinn in einem Arbeitsplatz um jeden Preis...

Wenn mein Lohn nichtmal zum Leben reicht, dann kann ich genausogut gleich arbeitslos sein. Ist dann eh schon egal, warum sich also anstrengen? Das ist auch eine Sache von Wertschätzung, für Almosen arbeite ich nicht.

Für mich ist Arbeit nicht das höchste Gut im Leben. Sie ist notwendig zum leben - dann soll sie das aber auch ermöglichen. Jobs unter der Armutsgrenze schönen nur die Statistiken - auf die kann ich gut verzichten. Dann wird halt die tatsächliche Misere offenkundig - müssen wir uns was einfallen lassen, und seiens neue Gesellschaftsmodelle. Gibt ja auch die Diskussion um ein Grundeinkommen z.B....
 
Aus Frankreich kenne ich den Mindestlohn schon lange und zahle ihn gerne, mich stört allerdings das er jedes Jahr steigt. Die Folge ist das die steigenden Lohnkosten letztlich als Preiserhöhung vom Endverbraucher getragen werden müssen... die in der Masse dann natürlich klagen dass alles immer Teurer wird und mehr verdienen wollen... eine Spirale die für mich keinen Sinn macht.

Wäre doch schön wenn man die Leistung eines Menschen wirklich messen könnte, dann könnte man z.B. sagen pro Kilokalorie Energieaufwand 50 Cent oder so, dann wäre da Gerechtigkeit.
 
Ich bin gegen Sklaverei, also absolut für einen Mindestlohn. Wenn sich ein Unternehmen dadurch Arbeitskräfte nicht leisten kann, muß es eben die Konsequenzen ziehen. Ich sehe einfach keinen Sinn in einem Arbeitsplatz um jeden Preis...

Wenn mein Lohn nichtmal zum Leben reicht, dann kann ich genausogut gleich arbeitslos sein. Ist dann eh schon egal, warum sich also anstrengen? Das ist auch eine Sache von Wertschätzung, für Almosen arbeite ich nicht.

Für mich ist Arbeit nicht das höchste Gut im Leben. Sie ist notwendig zum leben - dann soll sie das aber auch ermöglichen. Jobs unter der Armutsgrenze schönen nur die Statistiken - auf die kann ich gut verzichten. Dann wird halt die tatsächliche Misere offenkundig - müssen wir uns was einfallen lassen, und seiens neue Gesellschaftsmodelle. Gibt ja auch die Diskussion um ein Grundeinkommen z.B....


Möchte mich hiermit dem Beitrag von Merlin anschließen. Auch ich bin für einen flächendeckenden Mindestlohn. Oder auch ein Grundeinkommen von 800-1000 Euro wäre gut. Es kann schließlich nicht sein, daß die Wirtschaft Milliarden Euros als Gewinn verbucht, und auf der anderen Seite arbeiten die Leute für einen Stundenlohn von 5-7 Euro, und können sich nicht davon ernähren. Sowas muß aufhören und zwar schnell.

Gruß Manfred
 
Grundsätzlich schliesse ich mich der Meinung von Merlin an. Die Arbeit der Menschen muss entsprechend entlohnt werden und muss zum Leben ausreichen.

Allerdings darf der Lohn nicht pauschaliert werden. Es muss schon drauf geachtet werden, in welcher Branche bei welchen erzielbaren Margen der Lohn gezahlt werden soll. Ich denke da z. B. an die Tankstellenbranche. Wir sind dem Tankstellenfachverband angeschlossen und dieser hat entsprechende Tarife mit ver.di ausgehandelt. Diese liegen deutlich unter den gültigen Tarifen für den Einzelhandel. Das liegt aber auch daran, dass wir bei weitem nicht die Margen erzielen können, die z. B. ein Bekleidungsgeschäft, ein Möbelhaus etc. erzielen kann. Würde die Tankstellenbranche mit dem "normalen" Einzelhandel über einen Kamm geschert werden, könnten viele Tankstellen dicht machen. Auch wenn die landläufige Meinung teilweise anders ist, hat ein Tankstellenbetreiber nach Abzug sämtlicher Kosten und Steuern weniger Einkommen als manch ein Angestellter.....
 
Klar wird es wohl bestimmte Unterschiede geben, auch je nach erforderlicher Qualifikation für den Job etc. Allerdings sollte es auch einen absoluten Mindestlohn geben, sowas wie eine Armutsgrenze etwa: gültig für alle Branchen, und mit einem Vollzeitjob sollte eine Existenz möglich sein. Was weiß ich, sagen wir z.B. 7 Euro pro Stunde oder so, ich glaube weit drunter macht keinen Sinn...

Wenn es dann nicht möglich ist, ein Geschäft zu betreiben, muß man eben entweder mit weniger Leuten auskommen, oder schlimmstenfalls zusperren, damit dann die übrig gebliebenen mit dem jetzt neu verteilten Kuchen leben können. Lieber etwas weniger Jobs, die den Leuten auch das auskommen sichern, als ein Haufen Angestellte an der Hungergrenze :oconfused:
 
es kann auch nicht angehen, dass z.b. ein privater briefzustelldienst, wie pin, hungerlöhne bezahlt, die mitarbeiter mit steuergeldern am leben erhalten werden und der post, die anständig bezahlt das wasser abgraben.
zumal wir festgestellt haben, dass ein brief, der bei der post einen tag unterwegs ist, bei denen 4 tage braucht.
ich finde solche firmen sollte man einfach boykottieren.
 
Ihr habt beide Recht - und in der Tankstellenbranche werden übrigens Gehälter/Stundenlöhne gezahlt, die durchaus reichen, um ein gesichertes Leben führen zu können, ohne Zuschüsse von Vater Staat bekommen zu müssen....

Ich weiss leider nicht, welchen Lohn PIN seinen Mitarbeitern zahlt. Ich denke dennoch, dass es ausreichend sein dürfte - ich werde bei Gelegenheit mal einige PINler fragen, denn die Briefzustellerinnen aus unserem Ort tanken bei uns.

Anstatt Mindestlöhne zu fordern, sollten unsere Politiker erstmal Gleichberechtigung zwischen den Postfirmen herstellen. Mit welchem Recht ist die Post nach wie vor mehrwertsteuerbefreit (entsprechendes Topic haben wir <a href="http://www.wahrexakten.at/geheimsache-wirt-chaft/5529-das-mehrwertsteuer-privileg-der-dt-post-soll-gekippt-werden.html"target="_blank">hier<a> )? Ich habe mich da letzte Tage mit mehreren unserer Kunden unterhalten, und die Meinung aller ist, dass diese Ungerechtigkeit zum Himmel stinkt. Die PIN-Löhne sind mit Sicherheit keine Hungerlöhne und reichen zum Leben aus. Sie sind halt nur geringer kalkuliert als bei der Deutschen Post AG. PIN ist der größte private Briefdienstleister und gräbt der Deutschen Post ordentlich das Wasser ab. Ist doch klar, dass da jetzt die Stimmen laut werden, um den Wettbewerb vorm endgültigen Fall des Briefmonopols kaputt zu machen. Der Bund steckt doch auch in der Post mit drin - nicht umsonst fliessen da noch Gelder. Die Post müsste auch komplett privatisiert werden, dürfte wie alle anderen Unternehmen auch keine Beamten mehr haben und müsstse gleiche Rechte und Pflichten haben - dann schauen wir mal, wie lange die noch überleben würden!

Wie schon gesagt, es dürfen keine Hungerlöhne bezahlt werden und der Lohn muss ausreichend, um anständig leben zu können. Aber da muss nicht bei den privaten Briefdienstleistern angesetzt werden, sondern als erstes müssten Leiharbeitsfirmen verboten werden, denn die zahlen wirklich Hungerlöhne!
 
als erstes müssten Leiharbeitsfirmen verboten werden
korrekt, das ist moderne sklaverei und gehört abgeschafft.
und pin zahlt glaub ca. 7 € in der stunde. da ist schon sehr knapp.
das sind bei vollbeschäftigung brutto unter 1200 im monat.
mit dem was da netto rausschaut kannst du hier bei uns noch nicht mal die miete bezahlen.
 
...ca. 7 € in der stunde. da ist schon sehr knapp.
das sind bei vollbeschäftigung brutto unter 1200 im monat.
mit dem was da netto rausschaut kannst du hier bei uns noch nicht mal die miete bezahlen...

Das stimmt allerdings. Von der Seite müssten regionale Zuschläge her. Der Grundlohn müsste bundesweit der gleiche sein - und bei entsprechend teuren Gebieten (wie z. B. München) müssten dann tarifliche oder feste gesetzlich geregelte Zuschläge greifen, damit allen an jedem Ort der Bundesrepublik ein gleiches Leben gewährleistet werden kann. Oder es müssten Steuerermässigungen oder sonstige Vergünstigen von Gesetz wegen geschaffen werden, die regional gestaffelt und den dortigen "Grundkosten" angeglichen sind.

Man darf nicht alles über einen Kamm scheren. Ich wohne in einer Kleinstadt (ca. 45 000 Einwohner), ländlich, aber in der Nähe des Ruhrgebiets. Bei uns sind die Mieten noch sehr erschwinglich.

Ein guter Freund von mir ist vor Jahren nach München gezogen. Er verdient mehr als das doppelte, was er seinerzeit hier verdient hat - zahlt mittlerweile aber alleine schon mehr als das doppelte an Miete als hier.....:oconfused: Bei ihm hat sich nicht wirklich viel an seiner finanziellen Situation verändert - sowohl Kosten als auch Einnahmen haben sich lediglich nach oben verschoben!
 
Auf jeden Fall sollte der Mindestlohn einheitlich für alle Branchen sein. Denn er sollte so bemessen sein, daß man einigermaßen davon leben kann. Deshalb 9,50 Euro wie bei der Post. Ansonsten wäre wieder das Gerechtigkeitsgefühl weg, und das soll ja der Mindestlohn bewirken. Alle arbeiten ja, wieso soll der eine 9,50, aber der andere nur 7 Euro verdienen? Ein bißchen Gerechtigkeit sollte schon dasein.
Und den Arbeitgebern, denen das zu hoch erscheint, wäre zu sagen, daß die Zeiten der Ausbeutung und Sklavenhaltung vorbei sind. Sollten doch Arbeitsplätze wegfallen, nun ja, die sind bei der geringen Bezahlung eh nichts wert.
Ich hoffe, daß in Sachen Mindestlohn, eine zufriedenstellende Regelung gefunden wird.

Gruß Manfred
 
@zwirni
wenn ich heute als unternehmer aus einer 10€ stelle zwei mit 5€ mache, dann ist zwar ein arbeitsloser wenigerda, meiner frima gehts prächtig, weil die produktivität natürlich erhöht ist, aber die 2 arbeiter müssen beide sozialhilfe beantragen, weil sie davon nicht mehr leben können.
toll, der unernehmer gewinnt, die staatskasse und damit wir alle zahlen drauf, die arbeitslosenstatistik ist geschönt, aber die armut greift um sich.
das kann doch keine lösung sein?
 
Es kann auch keine Lösung sein mehr Arbeitslose zu schaffen indem man den Mindestlohn festsetzt und ein Arbeitgeber Mitarbeitern kündigen muss, weil er sie nicht mehr unterhalten kann. Weder das eine noch das andere ist richtig.

Ich sehe das auch aus persönlicher Sicht: mein Arbeitgeber hat bereits gesagt, dass - sollte es einen Mindestlohn für unsere Branche geben - wir vermutlich jedem Dritten Mitarbeiter kündigen müssten. Haben wir auch schon gemeinsam durchgerechnet. Und nein, bei uns lebt keiner von Sozialhilfe, auch nicht von Hartz4, keiner hat Wohngeld oder andere staatliche Hilfen. Man kann auch mit 5 Euro pro Stunde gut leben. Und ich will das nicht ändern nur um letztlich Arbeitslos zu sein. Definiere Armut :owink:
 
Man kann auch mit 5 Euro pro Stunde gut leben
möglich, bei euch, aber nicht in münchen.
solange jemand mit seinem lohn vernünftig leben kann ist das schon in ordnung.
das will ich auch nicht ändern.
und keiner der arbeit hat will arbeitslos werden, auch klar.
ganz klar, wenn die einkünfte nicht ausreichen, ein vernünftiges leben zu führen.
leider ist auch ein mindestlohn keine garantie dafür, weil z.b. die lebenshaltungskosten je nach region stark differieren.
somit ist aber auch eine regelung wie hartz4 nicht richtig, weil das eben in teueren regionen auch nicht hinhaut.
und in teueren regionen sind eben nicht nur die wohnungen teurer, auch die anderen sachen, wie lebensmittel, öffentliche verkehrsmittel, kleidung usw.
und aldis und lidls gibt es eben auch nicht überall, gleich um die ecke.
hier in münchen haben die fast alle filialen in der stadt zugemacht und neue in der peripherie aufgemacht.
ohne auto geht da garnichts mehr.
 
Man kann auch mit 5 Euro pro Stunde gut leben.
5 Euro? Das wären dann rund 800 Euro brutto im Monat. Was dann netto übrig bleibt, reicht hier (und Bielefeld ist sicher eher Provinz und nicht mit München oder anderen Großstädten vergleichbar) gerade mal für die Warmmiete einer kleinen 3-Zimmerwohnung. Und die braucht man wohl, falls man eine Familie unterbringen möchte ... Wie man davon allerdings (selbst bei zugerechnetem Kindergeld) eine Familie durchbringen will, ist mir rätselhaft.

Wer 40 Std. die Woche arbeitet, sollte soviel verdienen, dass es für den Unterhalt einer Familie gut reicht und auch die Teilnahme am sozialen Leben, sprich mal ein Kino-/Theaterbesuch, mal Essen gehen, Mitgliedschaft im Sportverein etc. drin ist.

Alles andere ist Sklaverei.

Und Steuern sind nicht dafür da, Firmen Arbeitskräfte zu sponsern, damit deren Aktien steigen und die Shareholder sich über ständig steigende Dividenden freuen können.

Gleichzeitig zum Mindestlohn sollte man sich allerdings Gedanken machen, insbesondere kleine Dienstleister, deren Tun personalintensiv ist und bei denen sich nicht mal eben Menschen durch Maschinen wegrationalisieren lassen, Erleichterungen zu verschaffen. Z.B. in dem man Maschinen/Roboter entsprechend ihrer Produktivität (der Anzahl Menschen, die sie ersetzen) besteuert und so wieder mehr Gerechtigkeit zwischen gut zu automatisierenden und personalintensiven Unternehmen schafft.

Dazu noch die Tobinsteuer einführen und ein bedingungsloses Grundeinkommen (spart Unmengen Verwaltungskosten und unwürdige Gängelei von Menschen) und wir können langsam beginnen, von einem gerechten, menschenwürdigen Staat zu sprechen...

Habe letztens sogar eine Berechnung gesehen, dass ein BGE von 800 Euro für jeden kostenneutral durch Einsparungen der Verwaltungskosten etc. einführbar wäre. Allerdings wäre das ein nicht zu unterschätzender Machtverlust des Staates, vor allem aber auch der Wirtschaft, wenn niemand mehr gezwungen wäre zu arbeiten. Dass es die meisten trotzdem noch tun würden, halte ich für sehr sicher, a) ist wohl für die meisten von uns Arbeit mehr, als nur Geldverdienen, es bedeutet z.B. auch Anerkennung usw., b) wer jetzt bereits für 5 Eur/Std. 40 Std. die Woche arbeiten geht, um am Ende nicht wirklich mehr als Hartz IV und damit zum Leben zu wenig und zum Sterben zu viel zu haben, tut es wohl kaum wegen des Geldes ...
 
ganz klar, wenn die einkünfte nicht ausreichen, ein vernünftiges leben zu führen.

Vernünftig im Sinne eines Europäers? Wir stehen weltweit gesehen eh schon wirtschaftlich fast ganz oben und leben weit über dem "vernünftigen Leben" von Milliarden anderen Menschen die z.T. unter den selben Bedingungen leben. Nur weil bei uns wegen höherer Preise mehr Geld erforderlich sollte man nicht auch davon ausgesehen, dass wir mehr Geld bräuchten um überhaupt überleben zu können.

Knackpunkt sind doch die steigenden Preise. Klar steigen die Weltweit. Aber vielleicht wäre die vor einigen Tagen erst in der Politik diskutierte Idee, dass Topmanager und Firmenchefs nicht ganz so viel Geld aus dem Unternehmen mitnehmen sollten doch keine so schlechte ...

leider ist auch ein mindestlohn keine garantie dafür, weil z.b. die lebenshaltungskosten je nach region stark differieren.
Das ist ein weiteres Problem (was man auch hier im Topic gerade merkt). M.E. können Unternehmen, vor allem Klein- und Mittelständische Unternehmen in Ostdeutschland weniger gut mit einem Mindestlohn umgehen als Westdeutsche. Eine Folge könnte sein, dass es in Ostdeutschland wieder mehr Arbeitslose und Firmenpleiten geben könnte als in Westdeutschland - wärt "ihr" Westdeutschen dann zufrieden, wenn Ostdeutsche Arbeitslose in den Westen pilgern um Arbeitsplätze zu finden (wäre dann vermutlich vermehrt der Fall) :oconfused:

ohne auto geht da garnichts mehr.
Ich hab keins. Ist mir schnuppe.

5 Euro? Das wären dann rund 800 Euro brutto im Monat. Was dann netto übrig bleibt, reicht hier (und Bielefeld ist sicher eher Provinz und nicht mit München oder anderen Großstädten vergleichbar) gerade mal für die Warmmiete einer kleinen 3-Zimmerwohnung. Und die braucht man wohl, falls man eine Familie unterbringen möchte ... Wie man davon allerdings (selbst bei zugerechnetem Kindergeld) eine Familie durchbringen will, ist mir rätselhaft.
Ich habe keine Familie, aber ich kenne in Leipzig sogar einige Unternehmenschefs die mit weniger als 800 Euro im Monat eine Familie mit 2 oder gar 3 Kindern durchkriegen. Da sind dann Musikunterricht, Kindergartenplatz, ein Oper-Besuch monatlich und ein einwöchiger Urlaub alle 6 Monate noch drin.

Alles andere ist Sklaverei.
Totschlagargument :orolleyes:

Ansonsten stimme ich aber deinen weiteren Ideen zu - aber erst wenn z.B. die Vielverdiener etwas mehr abgeben müssten würde sich auch ein Mindestlohn lohnen. Derzeit ist das nicht der Fall und ich könnte, nein will, noch einige Jahre auf Mindestlohn warten ...

Btw. arbeiten doch viele nicht nur nach dem was auf ihrem Arbeitsvertrag steht. Ich gehe z.B. auch 50 Stunden/Woche arbeiten. Manch einer bekommt dann sogar Überstunden bezahlt .. :owink:
 
sollte man nicht auch davon ausgesehen, dass wir mehr Geld bräuchten um überhaupt überleben zu können
hier gehts ja auch nicht ums nackte überleben.
natürlich verhungert bei uns normal keiner, auch kein hartz4 empfänger.
und natürlich gehts vielen menschen in anderen ländern viel schlechter.
und selbstverständlich ist unser lebensstandard tendenziell zu hoch, im internationalen vergleich.
aber wenn wir hier am existenzminimum krebsen, dann geht es deswegen keinem anderen, irgendwo auf der welt besser, der jetzt not leidet.
wem es dadurch besser geht, das sind die
deren Aktien steigen und die ...sich über ständig steigende Dividenden freuen können.
in welchem umfang und wann, wo mindestlöhne eingeführt werden sollten ist eine andere geschichte.
natürlich macht es z.b. keinen sinn, die wirtschaft im osten deutschlands in den ruin zu treiben, in dem man sowas einfach verfügt.
damit wäre keinem gedient.
für mich geht es mehr darum, zu verhindern, dass allgemein immer geringere löhne gezahlt werden, während die preise überall steigen.
so wie firmen wie bmw tausende entlassen wollen, obwohl die umsätze steigen.
das sind kriminelle machenschaften, die wir nicht zulassen sollten.
oder handwerksbetriebe, die bei öffentlichen ausschreibungen leer ausgehen, weil die konkurenz osteuropäer zu dumpinglöhnen beschäftigt und damit unter jedem angebot bleibt, das normale löhne als grundlage hat.
 
für mich geht es mehr darum, zu verhindern, dass allgemein immer geringere löhne gezahlt werden, während die preise überall steigen.

darum geht es mir auch - aber nicht beim thema mindestlohn. gegen den preisanstieg müssten die großunternehmen selbst etwas unternehmen. geringere manager-gehälter, bessere kontrolle über preiserhöhungen z.b. bei energieunternehmen durch den staat .. da gibt es viele wege die der Wirtschaft besser tun würden. aber mindestlohn scheint bequemer zu sein. :oconfused:
 
mindestlohn scheint bequemer zu sein
klar ist das, genauso wie z.b. die gesundheitsreform, etwas, das wieder mal auf dem rücken derer ausgetragen wird, die es am wenigsten brauchen können.
aber ich finde, der staat steht in der verantwortung, seinen bürgern die existenz zu sichern, zumindest denen, die auch bereit sind, dafür zu arbeiten.
mit wellblechhüttensiedlungen, am rande der deutschen großstädte, ist uns und der internationalen gerechtigkeit nicht gedient.
 
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