Ich sehe das vielleicht seltsam, aber so bin ich nun mal.
Für mich persönlich, gibt es nichts schöneres als Mutter zu sein und ich habe mir - im großen und ganzen - seit ich klein war gewünscht, irgendwann einmal mindestens 1 Kind zu haben. Meine Einstellung zum Thema "Kinder kriegen" schwankte natürlich zwischendurch mal (besonders im Teeny-Alter), aber das ist wohl normal in dieser Phase des Lebens. Nun habe ich einen Sohn von 6,5 Jahren und mag ihn um nichts in der Welt missen!
Dennoch gehören für mich nicht zwangsläufig Kinder zum Leben dazu. Zu meinem persönlichen Leben ja, aber nicht unbedingt zum Leben Anderer. Wenn jemand keine Kinder haben möchte - warum auch immer - von mir aus, es ist ja nicht mein Leben. Wer meint, er/sie kommt mit Kinder nicht klar - warum auch immer - ok, muss ja auch nicht sein. Solange dieser Jemand keine Kinder bzw. deren Eltern angreift (seelisch und/oder körperlich), ist es mir egal. Das muss jeder mit sich selbst ausmachen.
Man darf das Leben mit Kindern aber auch nicht durch die rosarote Brille sehen und denken, dass immer alles eitel-Sonnenschein ist. Denn das ist es nicht. Kinder können auch gehörigen Stress machen, man hat eine große Verantwortung zu tragen und für viele ist diese Verantwortung auch einfach zu schwer. Leider merken viele Leute das oft erst, wenn sie bereits ein Kind haben...
Kinder können trotzen, mit aller Kraft ihren Willen durchsetzen wollen, stur und bockig sein oder auch einfach mal miese Laune haben und die an den Eltern auslassen. Sätze wie "Ich hasse dich, Mama!" fallen auch ab und zu mal! Hier muss man sich im Klaren darüber sein, dass das Kind nicht wirklich meint, dass es die Mutter hasst, sondern dass es die Tatsache hasst, dass die Mutter in gewissem Maße Macht über das Kind hat! Wer hasst das nicht?
Bei Babys ist das noch einen Tacken fieser, denn das Babyalter ist nunmal die Zeit, die entnervte, übermüdete Eltern, nachts um 2 mit dem Kind im Kindersitz/Babysafe auf die umliegenden Strassen treibt, weil das Kleine nur im Auto vernünftig schläft... Zu beachten ist hier auch, dass ein Baby nur DANN vernünftig pullern kann, wenn die Mama/der Papa gerade die Windel vom Pöter entfernt hat und fast ausschließlich DANN völlig unerwartet erbricht, wenn man es stolz der Verwandtschaft präsentieren will und zu diesem Zweck chicke Klamotten angezogen hat...
Im Übrigen: Babys niesen auch fast ausschließlich DANN, wenn sie den Mund voll haben! Kennt ihr ein Patentrezept, um Milch später dann brei) vernünftig und ohne Schlierenbildung von Brillengläsern, Fenstern, Polstermöbeln und ähnlichem zu entfernen?...Eben!
Das klingt jetzt vielleicht humorvoll (und es ist auch nur ein kleiner Ausschnitt), aber wenn das jeden Tag mindestens 5-6 Mal passiert, ist es irgendwann nicht mehr lustig! Nicht lustig sind vor allem die Zeiten, in denen ein Kind krank ist (man ggf. mit dem Kind ins Krankenhaus muss) und am allerwenigsten lustig sind die Zeiten, in denen man um das Leben seines Kindes bangt! Auch das kommt öfter vor, als man denkt!
Wenn man sich über das alles im Klaren ist (und über noch viel mehr, was jetzt hier den Rahmen sprengen würde, wenn ich es aufzählen würde) und dann immernoch sagt "Ich kann das aushalten, ich WILL ein Kind." dann ist es OK. Wenn jemand dagegen sagt "Nee, also das schaff ich nicht." ist das auch OK. Es ist besser, diese Tatsache zu erkennen und sich einzugestehen BEVOR man ein Kind bekommt, als dass man wenn das Kind da ist, sagen muss "Also SO hatte ich mir das aber NICHT gedacht...".
Genauso geht es mir mit dem Thema "heiraten". Wer es möchte...ok, warum nicht? Sicherlich haben sich diese Paare ihre Gedanken gemacht, das Für und Wider sorgfältig abgewogen und sich zu diesem Schritt entschlossen. Nur sollte man sich eben vorher im Klaren darüber sein, was so ein Schritt bedeutet für das weitere Leben, denn Scheidungsanwälte sind bekanntlich teuer und die Ex-Frau hat auch Ansprüche auf einen Teil der Rente ihres Ex-Mannes. Und - kurz nochmal zum Thema Kinder - gerade wenn Kinder eventuell ein Grund für eine sog. Vernunftehe sind oder später ggf. unter einer Scheidung der Eltern zu leiden haben, finde ich das mehr als bedenklich.
Ich liebe meinen Schatz (und er mich ebenso), aber heiraten ist - vorerst - für uns kein Thema. Wir sind jetzt 10 (fast 11) Jahre zusammen und wir sehen einfach keinen Grund, unsere Unterschriften unter ein Stück Papier zu setzen, um ggf. den selben Namen zu tragen und einen Ehevertrag aufzusetzen, nur damit andere Leute uns als Paar anerkennen und damit wir gewisse Steuervorteile haben. Wir wissen auch ohne diese Stück Papier, das den hochtrabenden Namen "Trauschein" trägt, dass wir uns lieben und zusammen bleiben wollen. Sollte unsere Beziehung irgendwann wider Erwarten doch in die Brüche gehen, bleiben uns und unserem Sohn so viele Scherereien erspart.
Klar, man sollte nicht mit dem Gedanken an eine mögliche Scheidung in die Ehe gehen, denn vor dem Standesbeamten und ggf. am Altar sagt man ja nicht leichtfertig "bis dass der Tod uns scheidet". Und so ein Versprechen ist nun wirklich kein Leichtes. Aber wenn man dieses Versprechen nicht halten kann, ist es hinterher umso schlimmer für alle Beteiligten.
Nachtrag: Kinder gehören für mich zu MEINEM Leben dazu, eine Ehe hingegen nicht.
Das alles hier ist nur meine persönliche Meinung und ich will damit niemanden angreifen oder jemandem etwas unterstellen!