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Gehören Kinder und Ehe für euch zu einem "richtigen" Leben dazu?

Denn sie bereichern auch das Leben, bringen Abwechslung und sie sind die größte Herausforderung denen sich ein Mensch stellen kann.

Und durch Kinder erfährt man wohl Dinge über einen selbst, von denen man nie wusste, dass sie in einem schlummern: sie bringen Abgründe in einem zum Vorschein aber genauso auch die positivsten Erfahrungen. Durch sie lernt man zu erkennen, wie man wirklich sein kann und man entwickelt sich weiter. Ein Punkt, den man auch nicht vergessen sollte in der Menschheitsgeschichte.
 
Aber brauch man dazu wirklich eigene Kinder? Sich kennen lernen kann man durch vieles. Und ich bin der Meinung, dass eh kaum ein Mensch sich selbst bis ins letzte selber kennt. So ziemlich jeder stirbt irgendwann, ohne sich in jede Richtung charakterlich ausgelotet zu haben. Na und, dann lernt man halt nicht über sich selbst, ob man auch monatelang mit 3 - 4 Stunden Schlaf pro Nacht auskommt!

Ich würde zum Beispiel gern mal ein paar Monate in Großbritannien oder Schottland arbeiten, so als Praktikum. DIe Erfahrung könnte ich nicht so leicht machen mit einem kleinen Kind. Das fehlt dann anderen wieder als Erfahrung.

Vor ein paar Monaten waren wir auf einem Betriebsausflug in Berlin, und die Frau eines Arbeitskollegen meines Männekens erzählte davon, wie gern sie mal in Museen gehen würde, aber das geht nicht, weil sie 2 Kinder hat, die noch zu jung für viele Museen sind. Is dann auch was, was man verpasst.

@ Trinity: ich habe vor eine Weile ein Buch gelesen mit dem Titel "Lebensplanung ohne Kinder" Darin wird eine Studie erläutert, in der man Kinderlose interviewt hat, zu ihren Gründen, Hintergründen, Bildung etc. Da stand das auch so ählich drin, und die Probanden hatten stellenweise erschreckend detailierte Gemeinsamkeiten mit mir.
 
Ja, aber genau den Gedankengang kann ich nicht nachvollziehen. "Schatz, mit dir möchte ich mein Leben verbringen, also lass und einen neuen Menschen produzieren, damit wir unsere Kraft und Zeit dafür aufwenden statt auf uns und unsere Beziehung!"
Du hast doch aber noch einen Haufen anderer Bedürfnisse, wo dann die Zweisamkeit zu kurz kommt.
Bei einem Kind hat man ja trotzdem noch die Zweisamkeit, bei einem Praktikum im Ausland kaum.
 
Eigentlich kann ich kaum verstehen, Räubertochter, warum du dich soooo dagegen whrst, dass andere mit dem Kinderkriegen Frieden geschlossen haben.

Soll es doch so sein, dass du keine haben willst - ist doch okay! Soll es doch so sein, dass du lieber ein Praktikum machen willst - ist doch alles paletti!
Es hält halt jeder anders.

Es stimmt sicher, dass man auch durch andere Situationen herausgefordert wird, sich und seine Grenzen kennenzulernen, aber vielleicht wäre ich (eben nur ich ganz persönlich) nicht zu diesen Grenzen vorgestoßen. Das hat die Anwesenheit meiner Kinder erledigt.
Ein anderer macht anderes, kommt zu anderen Schlüssen und Meinungen und entscheidet dann anders. Das ist ja absolut okay, warum hast du dann so massive Zweifel??
 
Eigentlich kann ich kaum verstehen, Räubertochter, warum du dich soooo dagegen whrst, dass andere mit dem Kinderkriegen Frieden geschlossen haben.



Ein anderer macht anderes, kommt zu anderen Schlüssen und Meinungen und entscheidet dann anders. Das ist ja absolut okay, warum hast du dann so massive Zweifel??

Du scheinst da was falsch verstanden zu haben. Das Kernthema dieses Threads ist nicht, dass ich mich über Leute mit Kindern beschwere und ihre Meinung nicht akzeptiere, sondern dass MEINE Meinung darüber oft nicht akzeptiert wird.

Ein anderer machts anders, genau das ist es ja! Viele habe Kinder, aber es wird erwartet, dass man auch welche mag/will/hat und wenn nicht, wollen sie einem Moralpredigten halten und wollen einem das Gefühl geben, man begeht eine riesige Dummheit.

Wenn ich Familien auf der Straße sehe, denk ich mi meinen Teil, die können ja machen, was sie wollen. Ich erzähle keinem, ob er Kinder bekommen soll oder nicht, weil letztenendes kann mir das ja Wurst sein.
Das Problem ist aber, dass das andersherum nicht so einfach funktioniert. Kinder zu haben ist gesellschaftlich akzeptiert, aber keine haben zu wollen kommt anscheinend einem Frevel an was-auch-immer gleich.

Und ich frage mich einfach nur, warum das so ein Problem ist. Ich lasse anderen Leute ihre Meinung, nur ist halt meine eine andere. Wenn dir die Kinder viel Spass machen und du damit glücklich bist, dann ist das doch schön so, und da freue ich mich für dich, dass du dich damit erfüllt fühlst.
Aber es kann ja nicht jeder seine Erfüllung in der selben Situation finden.Aber alle erzählen einem das müsse so sein.

Mir würde es schon reichen, wenn ich als Reaktion auf meine Meinung "Ach, so ist das, naja, ist ja auch o.k. wenn du das so möchtest" hören würde und nicht ein Gesicht, als hätte ich gesagt, ich hätte eine tödliche Krankheit.
 
Also Ehe... nein, die braucht niemand wirklich, weder Frau, noch Mann oder was es sonst noch gibt. Das ist sowas von überholt und überflüssig - halt was für Romantiker und Steuersparfüchse ;-)
Kinder gehören für mich zu einem "richtigen" Leben dazu (wobei ich mit der Definition "richtiges Leben" irgendwie hadere, ich schreib jetzt einfach mal das sie zu "meinem Leben" dazu gehören, ob das jetzt richtig ist oder nicht )
Durch Kinder wird man erwachsen und bleibt trotzdem irgendwie Kind, durch Kinder sieht man die Welt mit ganz anderen Augen - durch Kinder ändert sich diese Welt und ohne Kinder würde sehr viel verloren gehen.
Sicher muss das jeder für sich selbst entscheiden, und in einigen Fällen ist es wirklich angebracht, dass da kein Nachwuchs fabriziert wird. Ich finds persönlich aber schon irgendwie traurig, dass immer mehr "Nein" zu Kindern sagen. Aber besser ein klares Nein, als hinterher den Nachwuchs im Blumentopf unterzubringen oder was weiß ich.
 
@Sumsum: deswegen habe ich in der Überschrift schon das "richtig" in Anführungszeichen gesetzt :osmile:

Durch Kinder wird man erwachsen und bleibt trotzdem irgendwie Kind

Das darf ich auch ohne Kinder von mir behaupten!

Dass immer mehr Menschen sich gegen Kinder entscheiden, finde ich nicht traurig, sondern u.a. aus dem von dir genannten Grund genau richtig. Wenn sich die Familienplanung von den gesellschaftlichen Zwängen loslöst, besinnen sich viele Leute auf sich selber, und wenn sie erkennen, dass sie nicht mit Kindern umgehen können, gibt es vielleicht mal ein paar weniger misshandelte und vernachlässigte Kinder.
 
@Räubertöchter
Sorry, hab ich übersehen, dass das "richtig" schon angetüdelt war;-)

Sicher ist/wird man auch ohne Kinder erwachsen und bleibt irgendwo Kind, ich will niemanden was unterstellen. Aber mit Kindern ist es anders. Vielleicht empfinde ich das aber auch nur so, wer weiß. Wobei mir ohne Kinder viele Dinge gleichgültiger wären behaupte ich mal, bzw. sie würden mich nicht so sehr kratzen.

Aber manchmal vermute ich, dass ( steinigt mich dafür, mir wurscht ) es gerade Egoismus und Selbstbesinnung sind , die dafür sorgen, das Kinder vernachlässigt und misshandelt werden. Ist aber ein anderes Thema.
 
falls hier jemand seinen beitrag vermisst... habe ihn dann unabsichtlich gelöscht.
erst waren zwei doppelte da, dann habe ich einen gelöscht, dann waren immer noch zwei da, hab einen gelöscht, dann war keiner mehr da...
also falls... sry... war keine absicht -.-
 
Ja, aber gerade weil viele Egoisten ihre Kinder so mistig erziehen oder behandeln, ist es doch besser, wenn die Gesellschaft keinen Druck ausübt und Kinder nicht als "Must-have" angesehen werden. Dann sind die Egoisten wenigstens mal egoistisch genug, um keine Kinder zu bekommen, die sie dann schlecht behandeln.

@ Trinity: :pfui: ;)

(Ich mag die Smileys mit Schildern^^)
 
...und wenn sie erkennen, dass sie nicht mit Kindern umgehen können, gibt es vielleicht mal ein paar weniger misshandelte und vernachlässigte Kinder.

Geb ich dir wohl recht, allerdings: WANN erkennt der Mensch in der Regel denn, ob er mit Kindern umgehen kann oder nicht? Wenn er ein oder mehrere selber hat - wie kommt man sonst in den Genuss vorher zu erproben, ob man g'scheites Talent zum Elternsein hat oder nicht? Man kann ja nicht mal eins zur Probe annehmen und gucken, ob das klappt und dann kriegt man eins.

Ich hab dich schon richtig verstanden, aber ich denke, du solltest vielleicht vor allem mit den Leuten reden, die deine Meinung nicht anerkennen wollen, denn hier haben doch eh fast alle beteuert, dass sie deine Ansicht verstehen und jeder darf was er möchte. :orazz:
 
wie kommt man sonst in den Genuss vorher zu erproben, ob man g'scheites Talent zum Elternsein hat oder nicht? Man kann ja nicht mal eins zur Probe annehmen und gucken, ob das klappt und dann kriegt man eins.

Es gibt ja Möglichkeiten zum Babysitten, ob bei Geschwistern oder Nachbarn oder vielleicht auch Unbekannten. Nur leider gehen da viele nicht in sich und machen sich nicht bewusst, dass sie eigene Kinder nicht mal abene nach ein paar Stunden wieder los sind.

Ich hatte mal ein interessantes Experiment gesehen, in dem Tatsächlich ein junges Paar Kinder "zur Probe" bekommen hat. Die junge Frau wollte unbedingt sofort Kinder (wohlgemerkt mit der Vorstellung, wie schön es denn sei, mit dem eigenen Kind lachend auf dem Speilplatz zu toben :orolleyes: ), und wollte notfalls sogar ihren Freund verlassen, sofern er nicht mitmacht, und sich einen anderen suchen.
Die haben mal für ein paar Tage die 5 Kinder einer anderen Familie übernommen, damit deren Eltern nach 10 Jahren mal zu zweit was unternehmen können.
Endeffekt: Die junge Püppi hat sich das ganz schnell wieder anders überlegt!

Ich bin der Meinung, dass doch ein paar Leute das Kinderkriegen weigstens um ein paar Jahre verscheiben würden, wenn sie wüssten, was da alles dazugehört.

Und hier bin ich sehr froh, dass die meisten meine Meinung akzeptiert haben, oft sind die, die ein Problem damit haben, Bekannte und Verwandte. Naja, sollen sie meinen!
 
Das kommt halt einfach daher, dass niemand wirklich weiss, was auf einen zukommt. Die einen sehen's durch die rosa Brille (à la nur mit'm Sprössling lachend auf dem Spielplatz zu toben) und werden dann schrecklich enttäuscht, wenn das Baby nicht nur tagsüber sondern auch des nächstens brüllt und seine Rechte lautstark einfordert. Das war SO aber nicht ausgemacht! Denkt sich so manche schlafgestörte und gestresste Mutter (oder Vater ;o). Da wirst mal schnell auf den Boden der Tatsachen geholt, dass es einen gewaltigen Unterschied zum Babysitten und Elterndasein gibt.

Boah, ok 5 (!!!) fremde Kinder, über die man vermutlich nicht wirklich viel weiss, zu übernehmen ist aber auch hardcore! Dass der Dame die Lust auf eigene vergangen ist, das kann ich verstehen...
 
Ja, genau das sag ich ja!

Das ist oft ein Problem heute. Deswegen sag ich ja, mit Geschwistern hat man immerhin einen gewissen Einblick in das Leben mit Kindern (Und JAAAAAAAAAAA, ich weiss, dass das nicht dasselbe ist!^^)
Nur fehlt das anscheinend immer mehr, dass man Kinder in Haushalt und Erziehung mit einbezieht.
Und mir tut das um jedes Kind leid, bei dem ich die Eltern kenne und weiss, dass die ein Bild vom super-duper-sonnigen Familienleben á la Werbung im Kopf haben.
 
Räubertochter, du sprichst mir gerade total aus der Seele. Mit dem ganzen Beitrag!

Ich bin 22 Jahre alt und weiblich und mir war schon seit Jahren klar dass ich keine eigenen Kinder haben möchte. Heiraten, vielleicht, aber auf jedenfall kinderlos.
Und dabei hab ich eigentlich gar nichts gegen Kinder, ich habe selbst auch schon als Au-Pair gearbeitet für eine lange Zeit. Durch die Zeit hat sich meine Einstellung übrigens nur verankert. Es mag sich jetzt egoistisch anhören (ist mir aber echt egal), aber für mich sind Kinder okay - solange ich sie Abends wieder an die Eltern abgeben kann. Das war schon immer so, ist auch heute noch so und von überall darf ich mir den Müll anhören von wegen "Deine Einstellungen ändern sich noch", etc, etc, etc. Von allen Seiten! Da wird mir kotzübel. Ich meine, mit 22 ist man ja wohl schon alt genug um ernst genommen zu werden, oder?
Es spielen auch noch andere Fakten eine Rolle. Zuerst, ich mag Kinder - sobald sie älter als 4 sind. Säuglinge und Babies reizen in mir weder Muttergefühle noch finde ich sie süß oder was weiß ich. Leider müsste man als Mutter auch durch die Phase und da scheut sich in mir alles vor. Adoptieren wäre, um ehrlich zu sein, die einzige Alternative für mich.

Ein weiterer Grund ist dass ich diese Welt viel zu überbevölkert finde. Man sieht alles zu Grunde gehen, und solange diese Welt so ist wie sie ist würde ich es niemandem antun wollen da rein geboren zu werden. Dann habe ich Zukunftspläne bei denen ein Kind mir nur im Wege stehen würde.

Ganz ehrlich, ich weiß dass ich mein leben lang ohne eigene Kinder glücklich sein könnte. Ich bin seit jeher mit Tieren aufgewachsen und würde mich viel lieber um eine eigene Katze oder einen eigenen Hund kümmern als um ein Kind. Wahrscheinlich höre ich mich gerade wie sie unsympathischste Person auf erden an, aber so ist das nun mal. Ich wünschte nur, ich würde in meiner Familie dadurch nicht als freak dastehen.

Jeder wünscht sich Respekt, egal wie alt.
 
hey, ich könnte dir mal meinen mann vorstellen, ihr würdet gut zusammenpassen :D
das post könnte von ihm sein^^
 
huu also ich habe 2 kinder mit mit dem papa von den kleinen auch glücklich zusammen aber heiraten würde ich nicht


wir leben glücklich so wie es ist
 
Das Kernthema dieses Threads ist nicht, dass ich mich über Leute mit Kindern beschwere und ihre Meinung nicht akzeptiere, sondern dass MEINE Meinung darüber oft nicht akzeptiert wird.

Bin 32 J. alt, ledig und kinderlos. Nach 2 Lebensgefährten und ein paar kurzen Beziehungen habe ich sowieso die Schnauze voll von einer festen Partnerschaft und erst recht null Interesse, irgendwann doch noch zu heiraten. Kinder mag ich zwar im Prinzip, doch eigene wollte ich noch nie, was sich garantiert auch nicht ändern wird (irgendwie fehlt mir das "Mutter-Gen" anscheinend total, kann beim Anblick kleiner Kinder auch nicht
"ach-wie-niedlich" schreien oder denken).

Was andere davon halten, ist mir ehrlich gesagt sch...-egal.
Wer mich bzw. meine Einstellung bzgl. Mutterschaft nicht akzeptiert, soll es bleiben lassen, denn es ist mein Leben und nicht das Leben anderer, die eine ledige Frau ohne Kinder nicht verstehen können bzw. wollen.

Ähnlich wie bei Religionen gibt's halt immer u. überall total Verbissene, die einen belehren wollen. Ich habe nichts gegen Leute mit Kindern und auch nichts gegen fromme Menschen, möchte niemanden "bekehren", will andererseits aber ebenso meine Ruhe vor "gutgemeinten Ratschlägen" haben.
 
Ich würde zum Beispiel gern mal ein paar Monate in Großbritannien oder Schottland arbeiten, so als Praktikum. DIe Erfahrung könnte ich nicht so leicht machen mit einem kleinen Kind. Das fehlt dann anderen wieder als Erfahrung.

...und die Frau eines Arbeitskollegen meines Männekens erzählte davon, wie gern sie mal in Museen gehen würde, aber das geht nicht, weil sie 2 Kinder hat, die noch zu jung für viele Museen sind. Is dann auch was, was man verpasst.

Das sind keine Argumente.

Wenn man erst die Welt bereisen will, sollte man das vor dem Kinderkriegen tun; evtl wird man bei Nichterfüllung der eigenen Ziele das Kind dafür verantwortlich machen.
Das bringt uns zur Frau des Arbeitskollegen: ich denke kaum, dass sie es unendlich bedauert, dass sie nicht in dieses Museum kann und deswegen im Umkehrschluss ihre Kinder zurückgeben oder für einige Wochen aus den ugen lassen würde.

Die extreme Zeitspanne habe ich bewusst gewählt, da das Museum wohl kaum so toll und so eine lebensverändernde Erfahrung sein kann, dass sie als Mutter auf ihre Kinder für längere Zeit verzichten könnte.
Sie hat sich für Kinder entschieden und steckt eben dafür zurück, und nur weil du dir so ein Leben nicht vorstellen könntest, muss das nicht für deine Mitmenschen gelten.

Insofern ist es interessant zu sehen, wie ein Thread, in dem es darum ging, dem gesellschaftlichen Druck bezügl. traditionellem Familienbild standzuhalten, sich in einen Kinder-Ätz-Thread verwandelt hat.

Auch müssen Kinder nicht unbedingt bedeuten, dass man nicht rumgekommen ist in der Welt bzw. der Kinderlose mehr von ihr gesehen hat.
Einer meiner Ethnologie-Dozenten ist mit 16 das erste mal nach Indien und wanderte sowohl dort als auch in den Nachbarländern umher; eine Praktik, die er in der nächsten Jahren mit dem ganzen asiatischen Raum beibehielt.

Und trotz Heirat und 3 Kindern hat er es trotzdem irgendwie geschafft, zu promovieren, habilitieren und nebenbei Mandarin zu lernen - Großbritannien hingegen beeindruckt mich jetzt nicht wirklich.

Noch eine Bemerkung zu den hochphilosophischen Ausführungen über Kinderkriegen und Egoismus:
Soweit ich mich erinnere - vllt denke ich da jetzt zu einseitig - ist nach Kants Kategorischem Imperativ alles durch Egoismus motiviert, solange wir nicht strikt nach selbigem handeln.

Kann ich das nicht knicken, sobald ich einen Menschen liebe, der ja auch in gewisser Weise zur Vervollständigung meines Lebens beiträgt?
Was machen dann Egoismus-Verfechter mit Lebensgefährten?
 
Ich sehe das vielleicht seltsam, aber so bin ich nun mal.

Für mich persönlich, gibt es nichts schöneres als Mutter zu sein und ich habe mir - im großen und ganzen - seit ich klein war gewünscht, irgendwann einmal mindestens 1 Kind zu haben. Meine Einstellung zum Thema "Kinder kriegen" schwankte natürlich zwischendurch mal (besonders im Teeny-Alter), aber das ist wohl normal in dieser Phase des Lebens. Nun habe ich einen Sohn von 6,5 Jahren und mag ihn um nichts in der Welt missen!

Dennoch gehören für mich nicht zwangsläufig Kinder zum Leben dazu. Zu meinem persönlichen Leben ja, aber nicht unbedingt zum Leben Anderer. Wenn jemand keine Kinder haben möchte - warum auch immer - von mir aus, es ist ja nicht mein Leben. Wer meint, er/sie kommt mit Kinder nicht klar - warum auch immer - ok, muss ja auch nicht sein. Solange dieser Jemand keine Kinder bzw. deren Eltern angreift (seelisch und/oder körperlich), ist es mir egal. Das muss jeder mit sich selbst ausmachen.

Man darf das Leben mit Kindern aber auch nicht durch die rosarote Brille sehen und denken, dass immer alles eitel-Sonnenschein ist. Denn das ist es nicht. Kinder können auch gehörigen Stress machen, man hat eine große Verantwortung zu tragen und für viele ist diese Verantwortung auch einfach zu schwer. Leider merken viele Leute das oft erst, wenn sie bereits ein Kind haben...
Kinder können trotzen, mit aller Kraft ihren Willen durchsetzen wollen, stur und bockig sein oder auch einfach mal miese Laune haben und die an den Eltern auslassen. Sätze wie "Ich hasse dich, Mama!" fallen auch ab und zu mal! Hier muss man sich im Klaren darüber sein, dass das Kind nicht wirklich meint, dass es die Mutter hasst, sondern dass es die Tatsache hasst, dass die Mutter in gewissem Maße Macht über das Kind hat! Wer hasst das nicht?

Bei Babys ist das noch einen Tacken fieser, denn das Babyalter ist nunmal die Zeit, die entnervte, übermüdete Eltern, nachts um 2 mit dem Kind im Kindersitz/Babysafe auf die umliegenden Strassen treibt, weil das Kleine nur im Auto vernünftig schläft... Zu beachten ist hier auch, dass ein Baby nur DANN vernünftig pullern kann, wenn die Mama/der Papa gerade die Windel vom Pöter entfernt hat und fast ausschließlich DANN völlig unerwartet erbricht, wenn man es stolz der Verwandtschaft präsentieren will und zu diesem Zweck chicke Klamotten angezogen hat...
Im Übrigen: Babys niesen auch fast ausschließlich DANN, wenn sie den Mund voll haben! Kennt ihr ein Patentrezept, um Milch später dann brei) vernünftig und ohne Schlierenbildung von Brillengläsern, Fenstern, Polstermöbeln und ähnlichem zu entfernen?...Eben!

Das klingt jetzt vielleicht humorvoll (und es ist auch nur ein kleiner Ausschnitt), aber wenn das jeden Tag mindestens 5-6 Mal passiert, ist es irgendwann nicht mehr lustig! Nicht lustig sind vor allem die Zeiten, in denen ein Kind krank ist (man ggf. mit dem Kind ins Krankenhaus muss) und am allerwenigsten lustig sind die Zeiten, in denen man um das Leben seines Kindes bangt! Auch das kommt öfter vor, als man denkt!

Wenn man sich über das alles im Klaren ist (und über noch viel mehr, was jetzt hier den Rahmen sprengen würde, wenn ich es aufzählen würde) und dann immernoch sagt "Ich kann das aushalten, ich WILL ein Kind." dann ist es OK. Wenn jemand dagegen sagt "Nee, also das schaff ich nicht." ist das auch OK. Es ist besser, diese Tatsache zu erkennen und sich einzugestehen BEVOR man ein Kind bekommt, als dass man wenn das Kind da ist, sagen muss "Also SO hatte ich mir das aber NICHT gedacht...".

Genauso geht es mir mit dem Thema "heiraten". Wer es möchte...ok, warum nicht? Sicherlich haben sich diese Paare ihre Gedanken gemacht, das Für und Wider sorgfältig abgewogen und sich zu diesem Schritt entschlossen. Nur sollte man sich eben vorher im Klaren darüber sein, was so ein Schritt bedeutet für das weitere Leben, denn Scheidungsanwälte sind bekanntlich teuer und die Ex-Frau hat auch Ansprüche auf einen Teil der Rente ihres Ex-Mannes. Und - kurz nochmal zum Thema Kinder - gerade wenn Kinder eventuell ein Grund für eine sog. Vernunftehe sind oder später ggf. unter einer Scheidung der Eltern zu leiden haben, finde ich das mehr als bedenklich.

Ich liebe meinen Schatz (und er mich ebenso), aber heiraten ist - vorerst - für uns kein Thema. Wir sind jetzt 10 (fast 11) Jahre zusammen und wir sehen einfach keinen Grund, unsere Unterschriften unter ein Stück Papier zu setzen, um ggf. den selben Namen zu tragen und einen Ehevertrag aufzusetzen, nur damit andere Leute uns als Paar anerkennen und damit wir gewisse Steuervorteile haben. Wir wissen auch ohne diese Stück Papier, das den hochtrabenden Namen "Trauschein" trägt, dass wir uns lieben und zusammen bleiben wollen. Sollte unsere Beziehung irgendwann wider Erwarten doch in die Brüche gehen, bleiben uns und unserem Sohn so viele Scherereien erspart.

Klar, man sollte nicht mit dem Gedanken an eine mögliche Scheidung in die Ehe gehen, denn vor dem Standesbeamten und ggf. am Altar sagt man ja nicht leichtfertig "bis dass der Tod uns scheidet". Und so ein Versprechen ist nun wirklich kein Leichtes. Aber wenn man dieses Versprechen nicht halten kann, ist es hinterher umso schlimmer für alle Beteiligten.

Nachtrag: Kinder gehören für mich zu MEINEM Leben dazu, eine Ehe hingegen nicht.

Das alles hier ist nur meine persönliche Meinung und ich will damit niemanden angreifen oder jemandem etwas unterstellen!
 
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