Nagerfreund
Level Armor
Heute lief in Essen eine große Demonstration gegen die anfallenden Studiengebühren. In der Innenstadt hat echt der Bär gesteppt. So gegen 10:00 Uhr morgens traten mehrere Studenten in Essen zur Demo an. Viele von ihnen hatten selbstgemachte Plakate dabei. Die Demonstranten waren sehr laut und versammelten sich am Hauptbahnhof. So gegen 13:30 Uhr gingen die Demonstranten über große, breite Straßen und blockierten den Verkehr z.T. erheblich. Um 14:00 Uhr hatten sie den Porscheplatz erreicht, wo die Polizei sie umgehend einkesselte. Um 14:30 Uhr wurden laut Polizeiangaben 158 Demonstranten verhaftet, darunter auch 35 Kinder. Alle Schüler und Studenten wurden zu einer Essener Polizeischule gebracht, wo man ihre Personalien aufnahm, und sie daraufhin wieder freiließ. Der Grund für diese Aktion ist – laut Polizei – die Gefährdung des Straßenverkehrs. Und jeder von denen hat bald höchstwahrscheinlich jeder eine Anzeige wegen Verstoß gegen das Versammlungsverbot an der Backe.
http://www.ruhrbarone.de/massenfestnahme-nach-kessel/
Ich kann allerdings auch aus erster Hand berichten. Ich war dabei, als es zur Sache ging. So gegen 12:30 Uhr war ich in der Nähe des Hauptbahnhofs. Ich habe eine große Menge von Leuten gesehen, die sehr laut waren und die Straße blockierten. Weil ich neugierig war, ging ich näher heran, und dann sah ich, dass auch viele Teilnehmer von der „Jungen Linken“ und der „Antifa“ mit dabei waren. Da ich auch mal wieder etwas für eine gerechte Sache tun wollte, habe ich mich gleich mal angeschlossen. Wir haben zuerst eine Straße in der Nähe des HBF blockiert, wurden dann jedoch von der Polizei verscheucht. Durch einen „Schleichweg“ über/neben einen Schulhof, gelangten wir schnell weiter in die Innenstadt hinein, und konnten zwei weitere Straßen blockieren. Da gerade die Schule zuende war, haben sich uns auch viele Schüler angeschlossen.
Dort blieben wir jedoch nicht lange. Wir marschierten weiter, kamen an der Fußgängerzone an, und machten uns dann auf dem Weg zum Porscheplatz. Die anderen Teilnehmer riefen sehr laut: „Wir sind hier, wir sind laut, weil man uns die Bildung klaut.“ Und obwohl jeder friedlich war, war schnell ein großes Polizeiaufgebot da. Ich wurde mit etlichen anderen eingekesselt. Niemand wurde rausgelassen. Ich habe auch gesehen, wie manche Kinder und Jugendliche in den Kreis gezogen wurden, die mit uns eigentlich nichts an Hut hatten, sondern einfach nur zufällig in der Gegend waren. An einigen Stellen wurden manche auch brutal reingezerrt bzw. vonseiten der Polizei angegriffen, weil sie wieder herauswollten. Ich habe selbst gesehen, dass die Polizei dabei unnötig gewalttätig war, und habe schon damit gerechnet, dass es in einer Massenschlägerei enden würde. Beim Gespräch mit anderen Schülern und Studenten kam heraus, dass sich zur Anfang der Demo auch einige (ganz wenige) Chaoten unter den Studenten befunden haben, und ein Polizist eine Bierflasche abgekriegt haben soll.
Durch den Polizeieinsatz wurde der Eingangsbereich vor dem Geschäft „Real“ blockiert, sodass ein rein- und rauskommen nur sehr, sehr schleppend voranging. Ziemlich schnell, waren dann auch ein Polizeibus und zwei Linienbusse da. Ich wurde mit den anderen Gefangenen einzeln zu so einem Bus gebracht. Unterwegs habe ich den Beamten gefragt, weshalb man mich denn mitnehmen würde, schließlich hätte ich ja nichts getan. Als Antwort kam nur: „Mitgehangen, mitgefangen.“ Ich kann übrigens bestätigen, dass keiner von den anderen Demonstranten in irgendeiner Weise kriminell gehandelt hat. Wir waren alle friedlich, haben keine Massenschlägerei vom Zaun gebrochen, Autos angezündet, Scheiben eingeworfen, o.Ä.. Die Aktion war vonseiten der Polizei, völlig überzogen.
Die Busse fuhren alle zur Polizeischule, wo man uns dann noch fast eine Stunde lang im Bus ließ, bevor wir in 5er- und 6er-Gruppen zum Präsidium geführt wurden. Dort hat man dann unsere Personalien aufgenommen. Als man mich hinausbrachte, teilte man mir mit, dass ich noch Bescheid bekäme, wegen einer Anzeige. Auf dem Weg zur Bushaltestelle bin ich allerdings anderen Leuten begegnet, die sich bei mir erkundigt haben, ob ich auch zu den Demonstranten gehöre, die verhaftet wurden. Als ich bejahte, gab es ein kurzes Gespräch, sowie spendierte Apfelschorle und Brot, nach welchem ich ihnen meine E-Mail-Adresse hinterließ. Mir wurde eine Rundmail mit Infos und Rechtsbeistand versprochen, falls ich Post von der Polente bekommen sollte.
Gruß Nagerfreund
http://www.ruhrbarone.de/massenfestnahme-nach-kessel/
Ich kann allerdings auch aus erster Hand berichten. Ich war dabei, als es zur Sache ging. So gegen 12:30 Uhr war ich in der Nähe des Hauptbahnhofs. Ich habe eine große Menge von Leuten gesehen, die sehr laut waren und die Straße blockierten. Weil ich neugierig war, ging ich näher heran, und dann sah ich, dass auch viele Teilnehmer von der „Jungen Linken“ und der „Antifa“ mit dabei waren. Da ich auch mal wieder etwas für eine gerechte Sache tun wollte, habe ich mich gleich mal angeschlossen. Wir haben zuerst eine Straße in der Nähe des HBF blockiert, wurden dann jedoch von der Polizei verscheucht. Durch einen „Schleichweg“ über/neben einen Schulhof, gelangten wir schnell weiter in die Innenstadt hinein, und konnten zwei weitere Straßen blockieren. Da gerade die Schule zuende war, haben sich uns auch viele Schüler angeschlossen.
Dort blieben wir jedoch nicht lange. Wir marschierten weiter, kamen an der Fußgängerzone an, und machten uns dann auf dem Weg zum Porscheplatz. Die anderen Teilnehmer riefen sehr laut: „Wir sind hier, wir sind laut, weil man uns die Bildung klaut.“ Und obwohl jeder friedlich war, war schnell ein großes Polizeiaufgebot da. Ich wurde mit etlichen anderen eingekesselt. Niemand wurde rausgelassen. Ich habe auch gesehen, wie manche Kinder und Jugendliche in den Kreis gezogen wurden, die mit uns eigentlich nichts an Hut hatten, sondern einfach nur zufällig in der Gegend waren. An einigen Stellen wurden manche auch brutal reingezerrt bzw. vonseiten der Polizei angegriffen, weil sie wieder herauswollten. Ich habe selbst gesehen, dass die Polizei dabei unnötig gewalttätig war, und habe schon damit gerechnet, dass es in einer Massenschlägerei enden würde. Beim Gespräch mit anderen Schülern und Studenten kam heraus, dass sich zur Anfang der Demo auch einige (ganz wenige) Chaoten unter den Studenten befunden haben, und ein Polizist eine Bierflasche abgekriegt haben soll.
Durch den Polizeieinsatz wurde der Eingangsbereich vor dem Geschäft „Real“ blockiert, sodass ein rein- und rauskommen nur sehr, sehr schleppend voranging. Ziemlich schnell, waren dann auch ein Polizeibus und zwei Linienbusse da. Ich wurde mit den anderen Gefangenen einzeln zu so einem Bus gebracht. Unterwegs habe ich den Beamten gefragt, weshalb man mich denn mitnehmen würde, schließlich hätte ich ja nichts getan. Als Antwort kam nur: „Mitgehangen, mitgefangen.“ Ich kann übrigens bestätigen, dass keiner von den anderen Demonstranten in irgendeiner Weise kriminell gehandelt hat. Wir waren alle friedlich, haben keine Massenschlägerei vom Zaun gebrochen, Autos angezündet, Scheiben eingeworfen, o.Ä.. Die Aktion war vonseiten der Polizei, völlig überzogen.
Die Busse fuhren alle zur Polizeischule, wo man uns dann noch fast eine Stunde lang im Bus ließ, bevor wir in 5er- und 6er-Gruppen zum Präsidium geführt wurden. Dort hat man dann unsere Personalien aufgenommen. Als man mich hinausbrachte, teilte man mir mit, dass ich noch Bescheid bekäme, wegen einer Anzeige. Auf dem Weg zur Bushaltestelle bin ich allerdings anderen Leuten begegnet, die sich bei mir erkundigt haben, ob ich auch zu den Demonstranten gehöre, die verhaftet wurden. Als ich bejahte, gab es ein kurzes Gespräch, sowie spendierte Apfelschorle und Brot, nach welchem ich ihnen meine E-Mail-Adresse hinterließ. Mir wurde eine Rundmail mit Infos und Rechtsbeistand versprochen, falls ich Post von der Polente bekommen sollte.
Gruß Nagerfreund