E
erdbeerblond
Gast
Theorien zur Erklärung von:
- unerklärlichen Zeitverlusten
- dem Aufwachen an ungewöhnlichen Schlaforten
- Entführungserlebnissen an sich
- dem Sehen von sehr großen Spinnen/Insekten
Einleitung
In Alienopfer-Berichten werden manchmal unerklärliche Zeitverluste erwähnt. Sie sehen auf die Uhr und es ist 14 Uhr; schauen, ihrer Einschätzung nach, in 30min wieder nach der Uhrzeit, doch zu ihrer Überraschung sind 3h um. Eine irritierende Situation...
Meines Wissens wurden ursächliche rationelle Erklärungen gebracht, wie z.B. "Uhr falsch abgelesen" oder "schlechtes Zeitgefühl" oder "Uhr defekt" etc.
Eine der gängigsten Fragen ist die, ob Drogen im Spiel sein könnten. Von der Tabuisierung und Stigmatisierung dieses Themas und der größtenteiligen Verneinung von Seiten der Antwortenden abgesehen, befasste ich mich mit der Möglichkeit eines unwissentlichen bzw. versehentlichen Drogenkonsums, sowie die Unwissenheit von Nebenwirkungen gebräuchlicher Medikamente.
Kann man sich überhaupt versehentlich unter Einfluss eines Halluzinogens setzen und wie wahrscheinlich ist das?
Amüsiert und angeregt durch die Entdeckung, dass für das Sehen von Schloßgeistern häufig eingeatmete, halluzinogene Kleinstpilze ursächlich waren, begann ich meine pharmakologische Suche in den Weiten des Internets. Was ich dort alles herausgefunden habe, will ich nicht als ultimative, allein gültige Erklärung fehlinterpretiert sehen.
1. Substanz: Butyro-1,4-lacton
Grundinfos
Der Wirkstoff nennt sich "Butyro-1,4-lacton" bzw. Gamma-Butyrolacton (GBL) und ist das Lacton der Gamma-Hydroxybuttersäure (GHB). Es wird hauptsächlich als Lösungsmittel in der Industrie und als Ausgangsstoff zur Herstellung von Pharmazeutika und Chemikalien eingesetzt.
Das Butyro-1,4-lacton ist ein weit verbreitetes Lösungsmittel in der Industrie. Es wird als Reinigungsmitttel, Farb- und Graffitienetferner verwendet und ist als Weichmacher in Weich-PVC-Folien enthalten. Nach langer Diskussion wurde GBL, neben dem GHB, dem BtmG unterstellt. Weil es aber für die Industrie unersätzlich ist, gab es ein großes Tumult, mit der Folge, dass man die Chemikalie binnen sehr kurzer Zeit aus dem BtmG entfernte, und wie zuvor, lediglich durch das Monitoring überwacht wird.
Daneben dient es als Vorläuferstoff des sehr einfach herstellbaren Betäubungsmittel GHB.
Pharmakokinetik
GBL wird im Blut durch das Enzym "1,4-Lactonase" zu GHB hydrolysiert. Die Plasmahalbwertszeit von GBL beträgt auf Grund rascher Metabolisierung zu GHB weniger als 60 Sekunden, d. h. drei Minuten nach der Einnahme von GBL sind im Körper noch etwa 3 % des Gamma-Butyrolactons vorhanden.
GBL wird fast komplett zu GHB umgewandelt, letzteres ist maximal 12 Stunden via GC-MS (Kopplung eines Gaschromatographen (GC) mit einem Massenspektrometer (MS)) im Urin nachweisbar und wird primär durch Alkoholdehydrogenase (ADH) / Aldehyddehydrogenasen (ALDH) im Körper zu Bernsteinsäure metabolisiert, welche ihrerseits in den Citratzyklus übergeht.
Als Abbauprodukte bleiben letztlich nur Kohlenstoffdioxid und Wasser. Zu sehr geringen Teilen entstehen auch Metabolite durch β-Oxidation, welche renal ausgeschieden werden.
Wirkung durch orale Einnahme von GBL
Je nach Dosis variiert die Wirkung erheblich. Man kann hier sogar von Plateaus sprechen.
sehr geringe Mengen (ca. 0,5 - 1ml):
Mit der Aktivierung des GHB-Rezeptors wird Glutamat, der wichtigste erregende Neurotransmitter, freigesetzt und das putscht auf, belebt, aktiviert und motiviert zu körperlichen und geistigen Aktivitäten.
geringe Mengen (ca. 1ml - 1,5ml):
Hier induziert GBL einen Rausch, der partiell dem Alkoholrausch ähnelt. Weitere mögliche Wirkungen sind Euphorie, Schwindel, Übelkeit, Somnolenz und Mydriasis. Ferner kann es angstlösend, antidepressiv und aphrodisierend sein. Starke Entspannung der Muskeln und manchmal auch Kopfschmerzen wurden beobachtet. Auch Herz-Kreislaufprobleme, insbesondere bei etwas zu hoch gewählter Dosis oder starker subjektiver Empfindlichkeit, können sich ergeben, da GBL auf die Katecholamin-Rezeptoren im Gehirn wirkt.
mittlere Mengen (1,5ml - 2ml):
Diese Dosis bewirkt eine Aktivierung des GABA B-Rezeptors, der zu der sedativen Wirkung führt. Es ist dem Wirkungsbild von sedativen Benzodiazepinen sehr ähnlich, da sie an den gleichen Rezeptor andocken. Präzise ausgedrückt heißt das, dass man nach Einnahme dieser Menge mit einer schlafanstoßenden Wirkung rechnen kann, wenn das erwünscht ist. Ebenso gut könnte man aber auch wenig anspruchsvollen Tätigkeiten, wie fernsehen, Musik hören etc., nachgehen, ohne gegen den Schlaf ankämpfen zu müssen.
hohe Mengen (2 - 2,5ml):
Hier verhält sich das GBL narkotisch, ähnlich schlaferzwingend wie z.B. Barbiturate.
Man spricht auch von einem "Komaschlaf", was ggf. missverständlich ist, denn Atmung, Herztätigkeit etc. bleiben aktiv.
Interessante Entdeckung:
Wiederholt las ich in sog. Tripberichten, dass die narkotisierende Wirkung binnen 1sec unbemerkt einsetzen kann, so dass die Leute, quasi inmitten der gerade ausgeführten Tätigkeit, von einem Augenblick zum anderen, einschliefen; sogar im Stehen. Aufgrund dessen erwachten sie in kuriosesten Körperhaltungen und Schlaforten.
Überdosis / letale Dosis (> 2,5ml):
Hier kommt es oft zu Bewußtlosigkeit, Atemstillstand etc. -> Intensivstation.
Obige Mengenangaben sind, aus der Vielzahl von Erfahrungsberichten, ungefähre Durchschnittswerte, da dies von Person zu Person sehr zu variieren scheint. Deswegen dürfen sie nicht als verbindlich angesehen werden.
Weitere interessante Entdeckung:
Beim Gebrauch dieser Substanz kommt es gelegentlich vor, dass man nicht merkt, dass man geschlafen hat. Man schläft also gewollt oder ungewollt ein, wacht wieder auf, ist sich aber dieser Vorgänge nicht bewußt und vielmehr der festen Überzeugung die ganze Zeit wach gewesen zu sein.
Diese eigenartige Nebenwirkung scheint nicht mit der Konsumhäufigkeit zusammen zu hängen.
Drogenwirkung ohne Drogeneinnahme:
Beim GBL existieren zwei körpereigene Pedanten.
1.
Bei einer sehr geringen GBL-Dosis entsteht der aufputschende Effekt deshalb, weil durch die Aktivierung des GHB-Rezeptors (auch Glutamatrezeptor genannt), das neurotoxische Glutamat freigesetzt wird.
Der Körper produziert auch selbst Glutamat. Führt man sich GBL zu, dann wird das endogene Glutamat zunächst nicht abgebaut bzw. bleibt länger im Körper.
Hinzu kommt das, durch GHB-Aktivierung entstandene, exogene Glutamat; wobei "exogen", so ausgedrückt, nicht richtig ist, da es natürlich eine vom Körper hergestellte Substanz ist. Der Organismus wurde lediglich dazu "angestiftet".
So kommt eins zum anderen und der User "sieht" sich von Glutamat überschwemmt.
2.
GBL wird dosisunabhängig im Körper zu GHB (Gamma-Hydroxy-Buttersäure) metabolisiert; diese ist dem körpereigenen Neurotransmitter "Gamma-Amino-Buttersäure" sehr ähnlich. Deshalb docken, sowohl GHB als auch GABA-Neurotransmitter, an die gleichen Rezeptoren an. Wird GBL in größeren Mengen eingenommen, wird eine Aktivierung des GABA-B-Rezeptors bewirkt, die zur sedierenden Wirkung führt. Es passiert nahezu das selbe, wie wenn sich der Körper auf den nächtlichen Schlaf einstellt.
Die Wirkung von GHB auf die Dopaminfreisetzung ist zweiphasig: Niedrige Konzentrationen stimulieren die Dopaminfreisetzung über den GHB-Rezeptor und höhere hemmen die Freisetzung über den GABA-B-Rezeptor. Sowohl die Hemmung als auch die Ausschüttung von Dopamin wird durch Opioid-Antagonisten wie Naloxon und Naltrexon verhindert. GBL kann auch je nach Dosis wie ein Neuroleptikum wirken, weil, wie eben erwähnt, durch die Aktivierung der GABA-B-Rezeptoren die Dopaminausschüttung gehemmt wird, was dem Hauptwirkmechanismus von Neuroleptika entspricht.
Noch eine kuriose Entdeckung:
In diversen Erfahrungs- und insbesondere in Langzeitberichten wurde häufig von extrem realen Träumen erzählt. Der Erwachte war sich ungewöhnlich lange nicht darüber im Klaren, ob er geträumt hatte oder nicht. Oft war er sich der Realität des Traumes so sicher, dass er mit entsprechenden Aktionen reagierte. So hat sich vielleicht im Traum die Mutter vom Balkon gestürzt, wurden alle bekannten Leute darüber in Kenntnis gesetzt etc.
GBL wurde in den Drogeninformationsseiten nie als halluzinogene Substanz bezeichnet, obwohl bei einem bestimmten Konsummuster Halluzinationen keineswegs untypisch sind. Ganz im Gegenteil, es wurden von so real wirkenden Trugbilder berichtet, die keines der Sinnesorgane unberührt ließen; sogar Schmerzen etc. sollen empfunden worden sein.
2. a) Substanz: Diphenhydramin
Definition:
Diphenhydramin (kurz DPH oder auch DHM) ist ein Arzneistoff aus der Klasse der Antihistaminika, der früher zur Therapie von Allergien verwendet wurde, wegen seiner stark sedativen Wirkung aber heute nur noch gegen Schlaflosigkeit und bei Übelkeit eingesetzt wird. In den USA ist es weiterhin ein weitverbreitetes Mittel, um allergische Reaktionen insbesondere bei Heuschnupfen abzumildern, und ist unter dem Markennamen Benadryl® sowie als Generikum erhältlich. Diphenhydramin ist darüber hinaus ein Bestandteil der fixen Arzneistoffkombination Dimenhydrinat. Die Abgabe von Diphenhydramin unterliegt in Deutschland, Österreich und der Schweiz der Apothekenpflicht.
Wirkmechanismus:
Diphenhydramin hemmt als Antagonist die Wirkung von Histamin an H1-Rezeptoren. Auf Grund dieser Wirkung können bei einer therapeutischen Dosierung von 25–50 mg antiallergische, antiemetische und sedierende Effekte beobachtet werden. Diphenhydramin zeigt ebenfalls eine hohe Affinität zu Muscarin-Rezeptoren. Die Plasmahalbwertszeit beträgt 5–6 Stunden.
Diphenhydramin als Halluzinogen:
Bei missbräuchlicher Einnahme von Diphenhydramin in größeren Mengen treten oben genannte Nebenwirkungen auf. In Dosierungen ab 100 bis 200mg wirkt Diphenhydramin außerdem halluzinogen. Der Rausch ähnelt in seinen Effekten dem von Nachtschattengewächsen (Atropin, Hyoscyamin etc.). Die missbräuchliche Einnahme kann zu sogenannten Horrortrips führen. Bei sehr hohen Dosierungen kann unter Umständen totaler Realitätsverlust eintreten.
2. b) Substanz: Dimenhydrinat
Definition:
Dimenhydrinat ist ein hydrophiles, apothekenpflichtiges (als Injektionslösung verschreibungspflichtiges) Antihistaminikum. Es ist ein Salz aus Diphenhydramin und 8-Chlor-theophylli
Indikation:
Es wirkt auf das zentrale Nervensystem und wird gerne zur Vorbeugung und Behandlung von Übelkeit und Erbrechen bei der sogenannten Reisekrankheit (Kinetose) angewandt.
Nebenwirkungen:
Während des Kauens von Dimenhydrinat-Präparaten kann es zu vorübergehendem Taubheitsgefühl im Mundbereich kommen. In Abhängigkeit von der individuellen Empfindlichkeit und der eingenommenen Dosis kann es u. a. zu Schläfrigkeit und Benommenheit kommen. Als sogenannte anticholinerge Begleiterscheinungen können Mundtrockenheit, Erhöhung der Herzschlagfolge, Gefühl einer verstopften Nase, Sehstörungen, Erhöhung des Augeninnendrucks und Störungen beim Wasserlassen kommen. Patienten mit angeborenem Long-QT-Syndrom sollten auf eine Einnahme verzichten, da das QT-Intervall im EKG durch Dimenhydrinat bei entsprechender Veranlagung gefährlich verlängert werden kann.
Da sich Dimenhydrinat im Körper zu Diphenhydramin und 8-Chlor-theophyllin zersetzt, wirkt es ab einer Dosis von 200 bis 400mg (d.h. doppelt so viel wie bei Diphenhydramin), identisch halluzinogen und delirant wie Diphenhydramin. In der Drogenszene wird es als DMH bezeichnet und auf die gleiche Weise wie Diphenhydramin benutzt.
Die charakteristisch-halluzinogene Wirkung beider Wirkstoffe:
Grundsätzlich sind alle Formen und Ausprägungen von Halluzinationen möglich, allerdings hat sich bei der Auswertung vieler Tripberichte gezeigt, dass die meisten Personen Insekten und insbesondere Spinnen halluzinierten. Circa die Hälfte der Leute erzählen von massenhaft vielen, kleinen Spinnen, gleicher bzw. ähnlicher Größe. Nur die Wände allein bzw. alle Räume sollen schier spinnenüberwuchert ausgesehen haben. Die andere Hälfte hingegen berichtete von unterschiedlich großen und auch von 2-3m hohe Spinnen. Auffallend war, dass manche die Spinnen bzw. Insekten als besonders realistisch beschrieben hatten, sie hätten sogar perfekte Schatten der Tiere erkennen können. Aufgrund ihres präzisen Aussehen konnten die Halluzination kaum von der Realität auseinander gehalten werden. Durch die sedierende Wirkung der beiden Stoffe, befanden sie sich in einem halbschlafähnlichen Zustand und nicht wenige vergaßen, dass sie Drogen genommen hatten.
Dimenhydrinat ist der Wirkstoff der meisten Medikamente gegen Übelkeit und auch Diphenhydramin zählt zu einem der am häufigsten benutzten Schlafmitteln.
Ein Zäpfchen Vomex enthält bereits 150mg Dimenhydrinat. Wenn eine etwas schwerere Form von Übelkeit, wie z.B. bei Brechdurchfall, vorliegt, ist die halluzinogene Dosis verhältnismäßig schnell erreicht.
Gleichlautend zu den Halbmond-Tabletten mit je 50mg Diphenhydramin, könnte bei häufiger auftretenden Schlafproblemen mit steigender Toleranzausbildung die halluzinogene Schwellendosis entsprechend erreicht werden.
Meine Vermutung liegt darin, dass diese beiden Substanzen von einer weit größeren Anzahl von Menschen benutzt werden, wohingegen die meisten der Leute die halluzinogene Nebenwirkung weder kennen, noch vermuten, so dass sie womöglich eine besonders realistisch aussehende Riesenspinnenhalluzination nicht mit dem benutzten Medikament in Zusammenhang bringen würden. Sie haben auch keinen Anlass dazu, denn das halluzinogene "Delirium" weist gewöhnlich keine weiteren Symptome als Müdigkeit auf.
Auch Dextromethorphan ist ein rezeptfrei erhältliches Medikament, welches gegen unproduktiven Husten recht breite Verwendung findet und in höherer Dosis halluzinogen wirkt, was wahrscheinlich nur einer Minderheit von Patienten bekannt ist.
Diese Substanz wird auch in Kombination mit Dimenhydrinat bzw. Diphenhydramin in nichtmedizinischer Absicht eingenommen.
LG
erdbeerblond
- unerklärlichen Zeitverlusten
- dem Aufwachen an ungewöhnlichen Schlaforten
- Entführungserlebnissen an sich
- dem Sehen von sehr großen Spinnen/Insekten
Einleitung
In Alienopfer-Berichten werden manchmal unerklärliche Zeitverluste erwähnt. Sie sehen auf die Uhr und es ist 14 Uhr; schauen, ihrer Einschätzung nach, in 30min wieder nach der Uhrzeit, doch zu ihrer Überraschung sind 3h um. Eine irritierende Situation...
Meines Wissens wurden ursächliche rationelle Erklärungen gebracht, wie z.B. "Uhr falsch abgelesen" oder "schlechtes Zeitgefühl" oder "Uhr defekt" etc.
Eine der gängigsten Fragen ist die, ob Drogen im Spiel sein könnten. Von der Tabuisierung und Stigmatisierung dieses Themas und der größtenteiligen Verneinung von Seiten der Antwortenden abgesehen, befasste ich mich mit der Möglichkeit eines unwissentlichen bzw. versehentlichen Drogenkonsums, sowie die Unwissenheit von Nebenwirkungen gebräuchlicher Medikamente.
Kann man sich überhaupt versehentlich unter Einfluss eines Halluzinogens setzen und wie wahrscheinlich ist das?
Amüsiert und angeregt durch die Entdeckung, dass für das Sehen von Schloßgeistern häufig eingeatmete, halluzinogene Kleinstpilze ursächlich waren, begann ich meine pharmakologische Suche in den Weiten des Internets. Was ich dort alles herausgefunden habe, will ich nicht als ultimative, allein gültige Erklärung fehlinterpretiert sehen.
1. Substanz: Butyro-1,4-lacton
Grundinfos
Der Wirkstoff nennt sich "Butyro-1,4-lacton" bzw. Gamma-Butyrolacton (GBL) und ist das Lacton der Gamma-Hydroxybuttersäure (GHB). Es wird hauptsächlich als Lösungsmittel in der Industrie und als Ausgangsstoff zur Herstellung von Pharmazeutika und Chemikalien eingesetzt.
Das Butyro-1,4-lacton ist ein weit verbreitetes Lösungsmittel in der Industrie. Es wird als Reinigungsmitttel, Farb- und Graffitienetferner verwendet und ist als Weichmacher in Weich-PVC-Folien enthalten. Nach langer Diskussion wurde GBL, neben dem GHB, dem BtmG unterstellt. Weil es aber für die Industrie unersätzlich ist, gab es ein großes Tumult, mit der Folge, dass man die Chemikalie binnen sehr kurzer Zeit aus dem BtmG entfernte, und wie zuvor, lediglich durch das Monitoring überwacht wird.
Daneben dient es als Vorläuferstoff des sehr einfach herstellbaren Betäubungsmittel GHB.
Pharmakokinetik
GBL wird im Blut durch das Enzym "1,4-Lactonase" zu GHB hydrolysiert. Die Plasmahalbwertszeit von GBL beträgt auf Grund rascher Metabolisierung zu GHB weniger als 60 Sekunden, d. h. drei Minuten nach der Einnahme von GBL sind im Körper noch etwa 3 % des Gamma-Butyrolactons vorhanden.
GBL wird fast komplett zu GHB umgewandelt, letzteres ist maximal 12 Stunden via GC-MS (Kopplung eines Gaschromatographen (GC) mit einem Massenspektrometer (MS)) im Urin nachweisbar und wird primär durch Alkoholdehydrogenase (ADH) / Aldehyddehydrogenasen (ALDH) im Körper zu Bernsteinsäure metabolisiert, welche ihrerseits in den Citratzyklus übergeht.
Als Abbauprodukte bleiben letztlich nur Kohlenstoffdioxid und Wasser. Zu sehr geringen Teilen entstehen auch Metabolite durch β-Oxidation, welche renal ausgeschieden werden.
Wirkung durch orale Einnahme von GBL
Je nach Dosis variiert die Wirkung erheblich. Man kann hier sogar von Plateaus sprechen.
sehr geringe Mengen (ca. 0,5 - 1ml):
Mit der Aktivierung des GHB-Rezeptors wird Glutamat, der wichtigste erregende Neurotransmitter, freigesetzt und das putscht auf, belebt, aktiviert und motiviert zu körperlichen und geistigen Aktivitäten.
geringe Mengen (ca. 1ml - 1,5ml):
Hier induziert GBL einen Rausch, der partiell dem Alkoholrausch ähnelt. Weitere mögliche Wirkungen sind Euphorie, Schwindel, Übelkeit, Somnolenz und Mydriasis. Ferner kann es angstlösend, antidepressiv und aphrodisierend sein. Starke Entspannung der Muskeln und manchmal auch Kopfschmerzen wurden beobachtet. Auch Herz-Kreislaufprobleme, insbesondere bei etwas zu hoch gewählter Dosis oder starker subjektiver Empfindlichkeit, können sich ergeben, da GBL auf die Katecholamin-Rezeptoren im Gehirn wirkt.
mittlere Mengen (1,5ml - 2ml):
Diese Dosis bewirkt eine Aktivierung des GABA B-Rezeptors, der zu der sedativen Wirkung führt. Es ist dem Wirkungsbild von sedativen Benzodiazepinen sehr ähnlich, da sie an den gleichen Rezeptor andocken. Präzise ausgedrückt heißt das, dass man nach Einnahme dieser Menge mit einer schlafanstoßenden Wirkung rechnen kann, wenn das erwünscht ist. Ebenso gut könnte man aber auch wenig anspruchsvollen Tätigkeiten, wie fernsehen, Musik hören etc., nachgehen, ohne gegen den Schlaf ankämpfen zu müssen.
hohe Mengen (2 - 2,5ml):
Hier verhält sich das GBL narkotisch, ähnlich schlaferzwingend wie z.B. Barbiturate.
Man spricht auch von einem "Komaschlaf", was ggf. missverständlich ist, denn Atmung, Herztätigkeit etc. bleiben aktiv.
Interessante Entdeckung:
Wiederholt las ich in sog. Tripberichten, dass die narkotisierende Wirkung binnen 1sec unbemerkt einsetzen kann, so dass die Leute, quasi inmitten der gerade ausgeführten Tätigkeit, von einem Augenblick zum anderen, einschliefen; sogar im Stehen. Aufgrund dessen erwachten sie in kuriosesten Körperhaltungen und Schlaforten.
Überdosis / letale Dosis (> 2,5ml):
Hier kommt es oft zu Bewußtlosigkeit, Atemstillstand etc. -> Intensivstation.
Obige Mengenangaben sind, aus der Vielzahl von Erfahrungsberichten, ungefähre Durchschnittswerte, da dies von Person zu Person sehr zu variieren scheint. Deswegen dürfen sie nicht als verbindlich angesehen werden.
Weitere interessante Entdeckung:
Beim Gebrauch dieser Substanz kommt es gelegentlich vor, dass man nicht merkt, dass man geschlafen hat. Man schläft also gewollt oder ungewollt ein, wacht wieder auf, ist sich aber dieser Vorgänge nicht bewußt und vielmehr der festen Überzeugung die ganze Zeit wach gewesen zu sein.
Diese eigenartige Nebenwirkung scheint nicht mit der Konsumhäufigkeit zusammen zu hängen.
Drogenwirkung ohne Drogeneinnahme:
Beim GBL existieren zwei körpereigene Pedanten.
1.
Bei einer sehr geringen GBL-Dosis entsteht der aufputschende Effekt deshalb, weil durch die Aktivierung des GHB-Rezeptors (auch Glutamatrezeptor genannt), das neurotoxische Glutamat freigesetzt wird.
Der Körper produziert auch selbst Glutamat. Führt man sich GBL zu, dann wird das endogene Glutamat zunächst nicht abgebaut bzw. bleibt länger im Körper.
Hinzu kommt das, durch GHB-Aktivierung entstandene, exogene Glutamat; wobei "exogen", so ausgedrückt, nicht richtig ist, da es natürlich eine vom Körper hergestellte Substanz ist. Der Organismus wurde lediglich dazu "angestiftet".
So kommt eins zum anderen und der User "sieht" sich von Glutamat überschwemmt.
2.
GBL wird dosisunabhängig im Körper zu GHB (Gamma-Hydroxy-Buttersäure) metabolisiert; diese ist dem körpereigenen Neurotransmitter "Gamma-Amino-Buttersäure" sehr ähnlich. Deshalb docken, sowohl GHB als auch GABA-Neurotransmitter, an die gleichen Rezeptoren an. Wird GBL in größeren Mengen eingenommen, wird eine Aktivierung des GABA-B-Rezeptors bewirkt, die zur sedierenden Wirkung führt. Es passiert nahezu das selbe, wie wenn sich der Körper auf den nächtlichen Schlaf einstellt.
Die Wirkung von GHB auf die Dopaminfreisetzung ist zweiphasig: Niedrige Konzentrationen stimulieren die Dopaminfreisetzung über den GHB-Rezeptor und höhere hemmen die Freisetzung über den GABA-B-Rezeptor. Sowohl die Hemmung als auch die Ausschüttung von Dopamin wird durch Opioid-Antagonisten wie Naloxon und Naltrexon verhindert. GBL kann auch je nach Dosis wie ein Neuroleptikum wirken, weil, wie eben erwähnt, durch die Aktivierung der GABA-B-Rezeptoren die Dopaminausschüttung gehemmt wird, was dem Hauptwirkmechanismus von Neuroleptika entspricht.
Noch eine kuriose Entdeckung:
In diversen Erfahrungs- und insbesondere in Langzeitberichten wurde häufig von extrem realen Träumen erzählt. Der Erwachte war sich ungewöhnlich lange nicht darüber im Klaren, ob er geträumt hatte oder nicht. Oft war er sich der Realität des Traumes so sicher, dass er mit entsprechenden Aktionen reagierte. So hat sich vielleicht im Traum die Mutter vom Balkon gestürzt, wurden alle bekannten Leute darüber in Kenntnis gesetzt etc.
GBL wurde in den Drogeninformationsseiten nie als halluzinogene Substanz bezeichnet, obwohl bei einem bestimmten Konsummuster Halluzinationen keineswegs untypisch sind. Ganz im Gegenteil, es wurden von so real wirkenden Trugbilder berichtet, die keines der Sinnesorgane unberührt ließen; sogar Schmerzen etc. sollen empfunden worden sein.
2. a) Substanz: Diphenhydramin
Definition:
Diphenhydramin (kurz DPH oder auch DHM) ist ein Arzneistoff aus der Klasse der Antihistaminika, der früher zur Therapie von Allergien verwendet wurde, wegen seiner stark sedativen Wirkung aber heute nur noch gegen Schlaflosigkeit und bei Übelkeit eingesetzt wird. In den USA ist es weiterhin ein weitverbreitetes Mittel, um allergische Reaktionen insbesondere bei Heuschnupfen abzumildern, und ist unter dem Markennamen Benadryl® sowie als Generikum erhältlich. Diphenhydramin ist darüber hinaus ein Bestandteil der fixen Arzneistoffkombination Dimenhydrinat. Die Abgabe von Diphenhydramin unterliegt in Deutschland, Österreich und der Schweiz der Apothekenpflicht.
Wirkmechanismus:
Diphenhydramin hemmt als Antagonist die Wirkung von Histamin an H1-Rezeptoren. Auf Grund dieser Wirkung können bei einer therapeutischen Dosierung von 25–50 mg antiallergische, antiemetische und sedierende Effekte beobachtet werden. Diphenhydramin zeigt ebenfalls eine hohe Affinität zu Muscarin-Rezeptoren. Die Plasmahalbwertszeit beträgt 5–6 Stunden.
Diphenhydramin als Halluzinogen:
Bei missbräuchlicher Einnahme von Diphenhydramin in größeren Mengen treten oben genannte Nebenwirkungen auf. In Dosierungen ab 100 bis 200mg wirkt Diphenhydramin außerdem halluzinogen. Der Rausch ähnelt in seinen Effekten dem von Nachtschattengewächsen (Atropin, Hyoscyamin etc.). Die missbräuchliche Einnahme kann zu sogenannten Horrortrips führen. Bei sehr hohen Dosierungen kann unter Umständen totaler Realitätsverlust eintreten.
2. b) Substanz: Dimenhydrinat
Definition:
Dimenhydrinat ist ein hydrophiles, apothekenpflichtiges (als Injektionslösung verschreibungspflichtiges) Antihistaminikum. Es ist ein Salz aus Diphenhydramin und 8-Chlor-theophylli
Indikation:
Es wirkt auf das zentrale Nervensystem und wird gerne zur Vorbeugung und Behandlung von Übelkeit und Erbrechen bei der sogenannten Reisekrankheit (Kinetose) angewandt.
Nebenwirkungen:
Während des Kauens von Dimenhydrinat-Präparaten kann es zu vorübergehendem Taubheitsgefühl im Mundbereich kommen. In Abhängigkeit von der individuellen Empfindlichkeit und der eingenommenen Dosis kann es u. a. zu Schläfrigkeit und Benommenheit kommen. Als sogenannte anticholinerge Begleiterscheinungen können Mundtrockenheit, Erhöhung der Herzschlagfolge, Gefühl einer verstopften Nase, Sehstörungen, Erhöhung des Augeninnendrucks und Störungen beim Wasserlassen kommen. Patienten mit angeborenem Long-QT-Syndrom sollten auf eine Einnahme verzichten, da das QT-Intervall im EKG durch Dimenhydrinat bei entsprechender Veranlagung gefährlich verlängert werden kann.
Da sich Dimenhydrinat im Körper zu Diphenhydramin und 8-Chlor-theophyllin zersetzt, wirkt es ab einer Dosis von 200 bis 400mg (d.h. doppelt so viel wie bei Diphenhydramin), identisch halluzinogen und delirant wie Diphenhydramin. In der Drogenszene wird es als DMH bezeichnet und auf die gleiche Weise wie Diphenhydramin benutzt.
Die charakteristisch-halluzinogene Wirkung beider Wirkstoffe:
Grundsätzlich sind alle Formen und Ausprägungen von Halluzinationen möglich, allerdings hat sich bei der Auswertung vieler Tripberichte gezeigt, dass die meisten Personen Insekten und insbesondere Spinnen halluzinierten. Circa die Hälfte der Leute erzählen von massenhaft vielen, kleinen Spinnen, gleicher bzw. ähnlicher Größe. Nur die Wände allein bzw. alle Räume sollen schier spinnenüberwuchert ausgesehen haben. Die andere Hälfte hingegen berichtete von unterschiedlich großen und auch von 2-3m hohe Spinnen. Auffallend war, dass manche die Spinnen bzw. Insekten als besonders realistisch beschrieben hatten, sie hätten sogar perfekte Schatten der Tiere erkennen können. Aufgrund ihres präzisen Aussehen konnten die Halluzination kaum von der Realität auseinander gehalten werden. Durch die sedierende Wirkung der beiden Stoffe, befanden sie sich in einem halbschlafähnlichen Zustand und nicht wenige vergaßen, dass sie Drogen genommen hatten.
Dimenhydrinat ist der Wirkstoff der meisten Medikamente gegen Übelkeit und auch Diphenhydramin zählt zu einem der am häufigsten benutzten Schlafmitteln.
Ein Zäpfchen Vomex enthält bereits 150mg Dimenhydrinat. Wenn eine etwas schwerere Form von Übelkeit, wie z.B. bei Brechdurchfall, vorliegt, ist die halluzinogene Dosis verhältnismäßig schnell erreicht.
Gleichlautend zu den Halbmond-Tabletten mit je 50mg Diphenhydramin, könnte bei häufiger auftretenden Schlafproblemen mit steigender Toleranzausbildung die halluzinogene Schwellendosis entsprechend erreicht werden.
Meine Vermutung liegt darin, dass diese beiden Substanzen von einer weit größeren Anzahl von Menschen benutzt werden, wohingegen die meisten der Leute die halluzinogene Nebenwirkung weder kennen, noch vermuten, so dass sie womöglich eine besonders realistisch aussehende Riesenspinnenhalluzination nicht mit dem benutzten Medikament in Zusammenhang bringen würden. Sie haben auch keinen Anlass dazu, denn das halluzinogene "Delirium" weist gewöhnlich keine weiteren Symptome als Müdigkeit auf.
Auch Dextromethorphan ist ein rezeptfrei erhältliches Medikament, welches gegen unproduktiven Husten recht breite Verwendung findet und in höherer Dosis halluzinogen wirkt, was wahrscheinlich nur einer Minderheit von Patienten bekannt ist.
Diese Substanz wird auch in Kombination mit Dimenhydrinat bzw. Diphenhydramin in nichtmedizinischer Absicht eingenommen.
LG
erdbeerblond