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Hermeneutik - Die Art der Debatten- und Diskussionsführung

RoninS

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23. Juni 2023
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Guten Mittag,

da ich in meinem Leben sehr viele Probleme (innere Dämonen) zu bewältigen habe, beschäftige ich mich schon seit ca. vier, fünf Jährchen mit Persönlichkeitsentwicklung (in der Praxis mal mehr und mal weniger erfolgreich: Theorie und Praxis ist so eien Sache...). In diesem Bereich ein Forum zu finden ist allerdings sehr schwer. Ich fand keines im deutschsprachigen Raum, was mir zusagte. Aber darum geht es hier nicht. Durch mein Interesse an Persönlichkeitsentwicklung bin ich u.a. auch auf Martin Wehrle aufmerksam geworden. Zumindest das Buch "Den Netten beißen die Hunde" finde ich sehr gut.

Bezüglich der Gesprächs- und Diskussionskultur in Deutschland vertritt er einen interessanten Ansatz, den der Hermeneutik. Diese besagt, das man in jedem Gegenargument oder Straitgespräch bei der Gegenseite voraussetzen soll, dass diese es "gut meint".

Hier erklärt er es anschaulich am Ukraine/Russland-Konflikt. Der Konflikt ist nicht das Thema, sondern die Art wie Pro- und Kontraleute miteinander umgehen. Und wie und warum das verbessern sollte und könnte.
Und hier ist noch ein Artikel dazu, falls jemand das Video nicht ansehen möchte.

Vielleicht interessiert es hier ja auch jemand.

Viele Grüße,
 
Zuletzt bearbeitet:
Einen Mangel an Debattenkultur gab es schon immer, und es ist durch die heutigen Möglichkeiten der indirekten, öffentlichen Kommunikation sicher nicht besser geworden. Das fehlende hermeneutische Wohlwollen ist ja nur ein Aspekt, eher ein Resultat, es muss schon viel früher damit beginnen, in dem Gegenüber einen Menschen zu sehen. Auch wenn das manchmal tatsächlich schwer fällt. Gelingt es aber, wird es viel leichter möglich sein, auch die Inhalte aus einer positiven Perspektive heraus zu interpretieren.

Was allerdings beispielsweise der Autor des von dir verlinkten Artikels meiner Ansicht nach nicht verstanden hat ist, dass es in vielen Fällen gar nicht um eine Diskussion geht, sondern nur der Anschein einer solchen erweckt werden soll. Weder sind politische Statements (oder entsprechende Bundestagsdebatten) noch irgendwelche Twitterbeiträge dazu gedacht, sich inhaltlich auf einer sachlichen Ebene auszutauschen und womöglich sogar eine gemeinsame Basis oder irgendeine Form von Konsens zu finden. Vielmehr geht es um schon vom Grundprinzip her um die Erlangung einer Deutungshoheit und die Überzeugung möglichst vieler Menschen. Von daher ist es recht sinnlos, darauf hinzuweisen, dass die Mittel genau dafür gewählt werden.

Hinsichtlich der Form finde ich dein verlinktes Video aus einem besonderen Grund interessant und amüsant. Der Herr Wehrle weißt zwar zurecht auf die Ursprünge einer aggressiven Rhetorik hin, nutzt gleichzeitig aber seinen vermeintlichen Erklärbeitrag dazu, um auf passiv-aggressive Art und Weise den Eingangs vorgelesenen Beitrag und damit die Person und deren Ausdrucksart zu kontern, was wiederum auf die gleichen Ursprünge zurück geht. Es kann sich also niemand davon freisprechen, selbst wenn er in diesen Dingen "geschult" ist.

PS: Nur bezüglich der Begriffe der Hinweis, Hermeneutik ist der Oberbegriff für das "Verstehens", um es mal so einfach zu formulieren.
 
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