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Die neue Form des Kolonialismus

Zwirni

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Eine ARD-Themenwoche beschäftigt sich ab Montag mit dem o.g. Thema. Dabei geht es um die zunehmende Übernahme afrikanischer Regionen durch "westliche" Wirtschaftsunternehmen. Diese möchten nicht etwa den Regionen helfen, sie möchten sie ausbeuten. Scheinbar hat ein Kampf um die verfügbaren Lebensmittelresourcen begonnen, und dieser beginnt mit einer ganz neuen Art Kolonialisierung ohne den Staat ..

http://web.ard.de/themenwoche_2010/?p=1803

Der Begriff wurde zuletzt übrigens durch den Einmarsch der US-Truppen in Afghanistan verwendet. Das war jedoch etwas völlig anderes. Bei dieser Kolonialisierung hier geht es um nicht Frieden oder Anti-Terror-Maßnahmen - das primäre Ziel ist die wirtschaftliche Herrschaft über Länder der dritten Welt. :oconfused:
 
wieso sollte afghanistan etwas völlig anderes gewesen sein ? die dortige opium 'industrie' soll doch auch ein erheblicher wirtschaftlicher faktor sein ?

von gewissen erdgas pipelines ganz abgesehen...

ich würde sagen, dasselbe in grün ... :oconfused:
 
Der Einmarsch in Afghanistan hatte imho 2 Gründe:
- Beruhigung der US-Bevölkerung da die US-Regierung aktiv gegen mögliche Verursacher des 11.9. und somit potentielle weitere Attentäter vorgeht
- die Zerschlagung von für die US- und Welt-Wirtschaft schädlichen Transaktionen über Afghanistan hinweg und die Gewinnung von wirtschaftlichem Einfluss in der Region

Mit dem neuen Kolonialismus durch Unternehmen hat das wenig gemeinsam. Weder aggieren die Unternehmen mit Truppen, Einmärschen oder politischen Ränkespielen. Noch treten die Unternehmen als staatliche Organisation auf die versucht Vorteile für die eigene Wirtschaft herauszuspielen und gleichzeitig die eigene Bevölkerung zu umgarnen.

Nein, beim neuen Kolonialismus gibt es nur ein Ziel: das Unternehmen, welches den wirtschaftlichen Einfluss auf eine Region erlangt tut dies um günstig produzieren und somit erhöhte Gewinne zu erwirtschaften. Sie achten dabei weder auf die Bevölkerung vor Ort noch auf die eigenen Mitarbeiter zu hause.

Die einzige Gemeinsamkeit die ich sehe ist der gesteigerte wirtschaftliche Erfolg - aber der bestimmt ohnehin jedes Leben in der kommerziellen Gesellschaft. Die Art und Weise wie das versucht wird zu erreichen ist jedoch eine völlig andere.
 
naja, denke, wenn ein bewaffneter konflikt von nöten wäre, wird es ihn geben...


insofern schon etwas anderes, ok... jedoch, wenn es in afghanistan etwas anders gelaufen wäre, hätte es dort auch keinen konflikt gegeben. afghanistan und irak sind paradebeispiele dafür, was passiert wenn die staaten nicht das machen was sie machen sollen...




kann da immernoch keinen wirklichen unterschied erkennen, außer der methode...
 
yop

Es reicht doch schon ein Land wirtschaftlich "unten" zu halten und daran zu hindern seine vorhandenen Ressourcen zu nützen,verkaufen....etc.

Dieses Vorgehen hält den Weltmarktpreis oben und ist im amerikanischen Wirtschaftsimperialismus eine oft angewandte Tatsache.

Trailer....http://www.letsmakemoney.at/

Story...http://www.letsmakemoney.at/derfilm/dasthema.html


Das gleiche Programm läuft in Afrika.......

YouTube - Let's make Money - Die systematische Versklavung Afrika's - Dokumentation von Erwin Wagenhöfer

Südamerika,Mittelamerika,naher Osten ........usw

Wie sowas genau abläuft,erzählt der "Insider" John Perkins .....Bekenntnisse eines Economic Hit Man - YT Link- Im Dienst der Wirtschaftsmafia


mfg.vt
 
Zuletzt bearbeitet:
Eigentlich nichts neues, dass der Billigkram der hier Tonnenweise angekarrt wird aus fragwürdigen Produktionen stammt. Da gabs mal ne Doku zu K*K und wie die Arbeitsbedingungen in Asien sind. Auch sehr schlimm und Verona Poth interessiert das natürlich nicht. In dem Interview hat sie nur gelächelt und nichts dazu gesagt und die verantwortlichen erst recht nicht. Ist ja auch alles so schön weit weg..und nicht bei uns.
Zu dem Thema kann man ja leider sehr viel auflisten. Z.B. unser Elektronikschrott in Afrika..und dann soll man noch für den Schaden spenden den die da anrichten. -.-
Wenn man darüber nachdenkt ...kranke Welt eigentlich.
 
Ehrlich gesagt, ich kaufe nicht im Weltladen ein, weil es schlichtweg zu teuer ist, jedenfalls um einiges teurer als Rewe, und der u.A. in Bangladesch produzierende H&M hat meist eben die hübscheren Klamotten.
Aber ich glaube, dass jeder irgendwelche Bereiche findet, wo er sich selbst etwas zurücknehmen könnte aus Rücksicht auf die Menschen, die zu einem Hungerlohn und manchmal unter Lebensgefahr ackern müssen.

Bei mir ist das ein typisches Frauenproblem, das ist gerade zu lösen versuche: zu viel shoppen.
Die Sachen sind oft billig zu haben (es sei denn, man kauft nur ganz wenige, hochwertige Kleider), werden schnell weggeschmissen und dann kommt was Neues. Vielleicht sollte man öfter nachdenken, unter welchen Bedingungen sowas produziert wurde und 2x nachdenken, ob man es wirklich braucht.
Ausserdem zeugt das nicht gerade von Respekt gegenüber unseren Ressourcen.
Aber wie gesagt, das betrifft glaub' hauptsächlich die Mädels :D

Kommt ihr in eurem Alltag in Situationen, in denen ihr euch über Ähnliches Gedanken macht und etwas Bestimmtes tut (oder nicht tut, wie z.B. die ungemein günstige Melone im Aldi kaufen) weil ihr euch euren Mitmenschen auf der anderen Seite des Erdballs verpflichtet fühlt und euch schämt von dieser Ausbeutung zu profitieren?
 
Wenn ich mir was kaufe denke ich eigentlich gar nicht dran wo es herkommt und wer das hergestellt hat. Wenn ich dann mal wieder ne Doku über die Zustände sehe kommts mir dann wieder in den Sinn. Klingt zwar jetzt dumm und etwas widersprüchlich meinem letzten Post gegenüber^^ aber man kann ja auch nicht an alles denken. Halt aus den Augen aus dem Sinn.
 
mango, da geht es mir gleich. aber man würde verrückt werden (und hätte nebenbei auch nicht die zeit dazu) wenn man jeden gegenstand und dienstleistung so genau analysieren würde. ich denke da muss man im kleinen anfangen, einmal ein fairtrade- produkt probieren, aber sowas ist ja auch nicht gerade billig.... es ist doch im grunde genommen pervers, aber meine finanzielle lage zwingt mich dazu produkte zu kauffen welche durch unterdrückung von menschen finanziert wird, die ganze geschichte hat aber system.... denke ich.
 
Klar, ich kaufe auch nicht ausschließlich Fair Trade-Produkte und natürlich profitieren wir, egal was wir tun, jeden Tag von der Billigarbeit Anderer.

Aber auch hier gibt es m.M.n. direktere Zusammenhänge von Produkt und Herkunft und "weniger direkte", z.B. Kaffee, und Fleisch muss man auch nicht jeden Tag haben, insbesondere, wenns das Billigste ist was erhältlich ist.
 
Man wird halt schon dazu gezwungen die günstigeren Dinge zu kaufen, denn nicht jeder hat mal 50-60€ für einen hochwertigen Pullover übrig und auch viele andere Dinge sind nahezu unerschwinglich wenn man darauf achten würde, dass dafür niemand ausgebeutet wird. Gerade für Frauen wichtig, ist auch der Punkt Aussehen bei Kleidung. Die Klamotten die ich in speziellen Fair Trade Läden gesehen habe, sind oft alles andere als modisch und auch wenn es eingebildet klingt, ich würde mir keine Sachen holen, die mir äußerlich nicht gefallen, vor allem nicht zu so hohen Preisen....:(
 
Hmmm es sind ja nicht nur westliche Unternehmen die in Afrika "einmarschieren" sage ich jetzt mal so salopp.
China ist da auch ganz Fett im Geschäft.
Afrika ist eigentlich eh der letzte Kontinent in dem um die letzten "freizugänglichen" Ressourcen gebuhlt wird ohne gleich nen riesen Konflikt vom Zaun zu brechen.

Einen Unterschied gibts da dann schon. China bietet den Afrikanern Entwicklungshilfe im eigentlichen Sinn an um auch später auf die Treue der Länder zurückgreiffen zu können.
Der Westen tut das nicht.
Von dem her denke ich sind die Chinesen den Afrikaner über kurz oder lang doch symphatischer als der Westen.
 
Also nur nebenbei, Kolonialismus und Imperialismus sind schon immer einher mit Wirtschaftlichen interessen gegangen, und schon immer wahren "Unternehmer" am drücker....
Z.B. Unilever, Royal African Company, Company of London Merchants uvm.
Man nannte diese früher einfach Handelsgesellschaften andstatt Ausbeuter!

Wenn es interessiert, ich kenne ein gutes Buch zum Thema:
How Europe Underdeveloped Africa - Walter Rodney
 
Ja das stimmt, heute kann man halt nicht mehr ne Fahne irgendwo hinstecken und sagen das gehört jetzt uns.
Ich denke mal das viele Unternehmen staatlich Beauftragt werden um gewisse Gebiete zu okkupieren.
 
Ich sehe das eher umgekehrt: Gewisse Unternehmen diktieren, was Staaten (oder die Welt) zu tun haben!


@Nightmary:

Geschmack ist die eine Sache, da gebe ich dir recht. In Mode sein, aber eine andere....

Das Problem liegt eigentlich mehr in der verteilung der Kosten eines Produktes.
Eine Armani Anzug ist nicht Teurer weil die Arbeiter besser bezahlt werden, sondern weil mehr Marketing dahinter steckt, oder weil es halt einfach mit Armani angeschrieben ist!

Ein Apfel Tablet kostet zum Teil doppelt so viel wie jene anderer Marken. Kann es mehr? (Nein, z.T. sogar weniger)
Kommt aber in China aus der gleichen Fabrik, einfach von der Produktionsstrasse nebenan. Auch die innereien sind die gleichen (zT. auch "schlechtere") also kann man auch nicht von höheren Rohstoffpreisen reden....

SPRICH: Ausbeutung und "freie" Marktwirtschaft gehen Hand in Hand!
 
Grad in Staaten wie China ist es genauso das der Staat diktiert was die Unternehmen zu tun haben. Wenn die Firma das net macht wird diese ausgesondert und ne andere bekommt den Zuschlag.
Ebenso in Russland. Aber in den meisten Fälle in es dann doch so das der Lobbyismus das sagen hat.
 
Öhm auf was beziehst Du dich genau? Ich sitze grad en bissl auf der Leitung^^
 

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