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Kritik an Polizei in beiden Fällen
Palme war wie Lindh privat ohne Leibwächter unterwegs.
Das tödliche Messerattentat auf die schwedische Außenministerin Anna Lindh weckt Erinnerungen an die Ermordung von Ministerpräsident Olof Palme am 28. Februar 1986.
Zahlreiche Parallelen
Tatsächlich gibt es einige Parallelen, Spiegel online zählt sie auf: Beide waren Sozialdemokraten; beide waren privat und ohne Leibwächter unterwegs, als sie getötet wurden.
Und bei Lindh wird wie bei Palme genau daran Kritik laut: Dass der Geheimdienst sie ohne Bewachung durch die Straßen ziehen ließ.
Mord bis heute nicht geklärt
Der Sozialdemokrat Palme war im Winter 1986 nach einem Kinobesuch in Stockholm spät abends zu Fuß auf dem Nachhauseweg, als er niedergeschossen wurde.
Der Mord ist trotz einer für entscheidende Hinweise auf den oder die Täter ausgesetzten Belohnung in Millionenhöhe bis heute nicht aufgeklärt. Über das Motiv wird immer noch gerätselt.
Geständnis nach 15 Jahren
Der zunächst als Palme-Mörder verurteilte und dann wieder freigesprochene Schwede Christer Pettersson bekannte sich 15 Jahre später zu dem Verbrechen. "Ich habe geschossen. Aber sie werden mich niemals überführen.
Die Waffe ist weg", sagte der damals 54-Jährige Alkoholiker und Drogenabhängige im Oktober 2001 einem befreundeten Journalisten der Boulevardzeitung "Expressen".
Witwe belastete Verdächtigen
Palmes Witwe Lisbet hatte sich erst wenige Tage zuvor erstmals öffentlich zu dem Attentat geäußert und erklärt, sie sei sich sicher, dass sie Pettersson seinerzeit in der Gegenüberstellung richtig identifiziert habe, auch wenn die schwedischen Gerichte ihr nicht geglaubt hätten.
Mangel an Beweisen
Der mehrfach vorbestrafte Pettersson war 1989 als vermeintlicher Täter zu lebenslanger Haft verurteilt, im Berufungsverfahren jedoch aus Mangel an Beweisen wieder freigesprochen worden.
Der Oberste Gerichtshof lehnte 1998 eine Revision des Verfahrens ab, weil neue Zeugen nach der langen Zeit nicht mehr glaubwürdig seien. Auf der Suche nach der Tatwaffe ließ die Polizei sogar wiederholt Stockholmer Gewässer von Tauchern absuchen. Doch bis heute fehlt von der Mordwaffe - nach Polizeiangaben eine 357er Magnum - jede Spur.
Spuren führten ins Ausland
Im Laufe ihrer mühsamen Ermittlungen verfolgten die Fahnder auch verschiedene Spuren ins Ausland. So wurde auf Betreiben von Polizeichef Hans Holmer eine Zeit lang eine Spur verfolgt, die auf einen Zusammenhang zwischen dem Anschlag auf Palme und der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) hinzudeuten schien. Dann wiederum verfolgte die Polizei Hinweise, die nach Iran oder Südafrika führten. Keine der Spuren führte die Fahnder jedoch zu konkreten Ergebnissen.
Nationales Trauma
Der Fall, der bis heute wie ein nationales Trauma wirkt - vergleichbar der Ermordung von Präsident John F. Kennedy in den USA -, entwickelte sich zum "Mysterium des Jahrhunderts". Bis heute kursieren die unterschiedlichsten Theorien.
Mal ist die Rede von einem politischen Komplott zur Beseitigung Palmes unter Beteiligung von rechtsextremen schwedischen Polizeikreisen und Sicherheitskräften. Dann wiederum gelten Geheimdienstagenten des südafrikanischen Apartheidregimes, gegen das Palme agierte, als Drahtzieher des Mordes.
Zusammenhang mit Waffengeschäft?
Eine andere Version verweist auf ein Waffengeschäft der schwedischen Rüstungsfirma Bofors mit Indien im Jahr 1986, bei dessen Vergabe Palme eine wichtige Rolle spielte, weswegen Konkurrenten von Bofors ihn aus dem Weg räumen wollten.
"Anwalt der Dritten Welt"
Der im Alter von 59 Jahren gestorbene Palme, der öffentlich gegen den Vietnamkrieg eintrat, galt auch im Ausland als Anwalt der Dritten Welt und als Vertreter des liberalen schwedischen Modells.
Noch heute werden zum Gedenken an ihn am Tatort in der Sveavaegen-Straße rote Rosen niedergelegt. Dort wurde 1994 eine Bronzeplakette angebracht, die an den Mord erinnern soll. Nach schwedischem Recht verjährt die Tat nach 25 Jahren, am 28. Februar 2011.
Links:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,265170,00.html (Der ungelöste Fall Olof Palme)
Quelle: orf.at
Palme war wie Lindh privat ohne Leibwächter unterwegs.
Das tödliche Messerattentat auf die schwedische Außenministerin Anna Lindh weckt Erinnerungen an die Ermordung von Ministerpräsident Olof Palme am 28. Februar 1986.
Zahlreiche Parallelen
Tatsächlich gibt es einige Parallelen, Spiegel online zählt sie auf: Beide waren Sozialdemokraten; beide waren privat und ohne Leibwächter unterwegs, als sie getötet wurden.
Und bei Lindh wird wie bei Palme genau daran Kritik laut: Dass der Geheimdienst sie ohne Bewachung durch die Straßen ziehen ließ.
Mord bis heute nicht geklärt
Der Sozialdemokrat Palme war im Winter 1986 nach einem Kinobesuch in Stockholm spät abends zu Fuß auf dem Nachhauseweg, als er niedergeschossen wurde.
Der Mord ist trotz einer für entscheidende Hinweise auf den oder die Täter ausgesetzten Belohnung in Millionenhöhe bis heute nicht aufgeklärt. Über das Motiv wird immer noch gerätselt.
Geständnis nach 15 Jahren
Der zunächst als Palme-Mörder verurteilte und dann wieder freigesprochene Schwede Christer Pettersson bekannte sich 15 Jahre später zu dem Verbrechen. "Ich habe geschossen. Aber sie werden mich niemals überführen.
Die Waffe ist weg", sagte der damals 54-Jährige Alkoholiker und Drogenabhängige im Oktober 2001 einem befreundeten Journalisten der Boulevardzeitung "Expressen".
Witwe belastete Verdächtigen
Palmes Witwe Lisbet hatte sich erst wenige Tage zuvor erstmals öffentlich zu dem Attentat geäußert und erklärt, sie sei sich sicher, dass sie Pettersson seinerzeit in der Gegenüberstellung richtig identifiziert habe, auch wenn die schwedischen Gerichte ihr nicht geglaubt hätten.
Mangel an Beweisen
Der mehrfach vorbestrafte Pettersson war 1989 als vermeintlicher Täter zu lebenslanger Haft verurteilt, im Berufungsverfahren jedoch aus Mangel an Beweisen wieder freigesprochen worden.
Der Oberste Gerichtshof lehnte 1998 eine Revision des Verfahrens ab, weil neue Zeugen nach der langen Zeit nicht mehr glaubwürdig seien. Auf der Suche nach der Tatwaffe ließ die Polizei sogar wiederholt Stockholmer Gewässer von Tauchern absuchen. Doch bis heute fehlt von der Mordwaffe - nach Polizeiangaben eine 357er Magnum - jede Spur.
Spuren führten ins Ausland
Im Laufe ihrer mühsamen Ermittlungen verfolgten die Fahnder auch verschiedene Spuren ins Ausland. So wurde auf Betreiben von Polizeichef Hans Holmer eine Zeit lang eine Spur verfolgt, die auf einen Zusammenhang zwischen dem Anschlag auf Palme und der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) hinzudeuten schien. Dann wiederum verfolgte die Polizei Hinweise, die nach Iran oder Südafrika führten. Keine der Spuren führte die Fahnder jedoch zu konkreten Ergebnissen.
Nationales Trauma
Der Fall, der bis heute wie ein nationales Trauma wirkt - vergleichbar der Ermordung von Präsident John F. Kennedy in den USA -, entwickelte sich zum "Mysterium des Jahrhunderts". Bis heute kursieren die unterschiedlichsten Theorien.
Mal ist die Rede von einem politischen Komplott zur Beseitigung Palmes unter Beteiligung von rechtsextremen schwedischen Polizeikreisen und Sicherheitskräften. Dann wiederum gelten Geheimdienstagenten des südafrikanischen Apartheidregimes, gegen das Palme agierte, als Drahtzieher des Mordes.
Zusammenhang mit Waffengeschäft?
Eine andere Version verweist auf ein Waffengeschäft der schwedischen Rüstungsfirma Bofors mit Indien im Jahr 1986, bei dessen Vergabe Palme eine wichtige Rolle spielte, weswegen Konkurrenten von Bofors ihn aus dem Weg räumen wollten.
"Anwalt der Dritten Welt"
Der im Alter von 59 Jahren gestorbene Palme, der öffentlich gegen den Vietnamkrieg eintrat, galt auch im Ausland als Anwalt der Dritten Welt und als Vertreter des liberalen schwedischen Modells.
Noch heute werden zum Gedenken an ihn am Tatort in der Sveavaegen-Straße rote Rosen niedergelegt. Dort wurde 1994 eine Bronzeplakette angebracht, die an den Mord erinnern soll. Nach schwedischem Recht verjährt die Tat nach 25 Jahren, am 28. Februar 2011.
Links:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,265170,00.html (Der ungelöste Fall Olof Palme)
Quelle: orf.at