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Die Sigillmagie

Hmmmm.....

Da kommen mir irgendwie anregende Fantasien... So heiß hier drinnen.......:otwisted:

Wenn ich Deine Sigil(l) decodieren könnte, wäre es eine schlechte Sigil(l)! ;-)

Der Sinn einer Sigil(l) nach Spare - also in der heute meist gemeinten Sigillen-Magie - ist ja GERADE der, dass der bewusste Geist - eben auch der eigene - die Bedeutung einer Sigil(l) NICHT mehr entschlüsseln kann!!

Daneben gibt es noch die Sigillen/Siegel in den alten mittelalterlichen Grimoires, deren Bedeutungen fix fest stehen und für starr festgelegte Bedeutungen oder zu evo-/invozierende "Dämonen" etc. gelten...

Genau die meine ich hier aber nicht.
 
Ja eben. Nur ich erkenn es immernoch, obwohl das schon ne Weile alt ist.
 
Hast Du schon versucht, mehrere Sigil(l)en anzufertigen, die Du zusammen so lange lagerst, bevor Du sie verwendest, dass Dein Bewusstsein die Bedeutung jeder EINZELNEN Sigil(l) daraus vergessen hat?

Wohlgemerkt nur Dein BEWUSSTSEIN! :owink:

Der Witz ist ja, dass Dein UNTERBEWUSSTES die Bedeutung JEDER einzelnen Sigil(l) kennt, da Du bei der Erschaffung jeder einzelnen Sigil(l) viel Energie und Visualisierung (des entsprechenden Wunsches/Zieles) aufgewendet hast. Deshalb kennt Dein UB die Bedeutung, das Ziel jeder einzelnen Sigil(l) genau und kann dementsprechend wirken. :oexclaim:

Wirken kann die Sigil(l) aber erst dann, wenn Dein BEWUSSTSEIN ihre Bedeutung und den Wunsch dahinter vergessen hat. :oidea:

Im Modell Spares eben ein bewusstes Verdrängen als wirksames Pendant eines unbewussten Komplexes.

Sollte Deine oben "eingeworfene" Sigil(l) also nicht nur ein fiktives Beispiel sein, sondern tatsächlich für Dich wirken (sollen), wäre aus meiner Sicht das Effektivste, sie zu entlassen, zu vernichten und nach dem dahinterstehenden Wunsch eine neue zu erschaffen.

Eben zusammen mit einer Reihe anderer, hinter denen andere Wünsche stehen.

Fertige alle mit der gleichen Methode an (etwa wie oben nach der Art von Fries), damit sich alle äußerlich ähneln.

Lager sie dann solange, bis Du vergessen hast, welche einzelne davon für welchen Wunsch/für welches Ziel steht.

Nach einer Weile nimm eine nach der anderen heraus und lade sie, vergessen habend, wofür sie steht, nur nach ihrer äußeren Form (und ggf. dem Sigillenmantram, s.o.).
 
Eine Hexe, die ich kennenlernte, nutzt FOLGENDE Methode:

Sie STARRT auf die SIGILL und atmet dabei den FEUERATEM (s.d., etwa Wiki, Youtube oder irgendeine SUCHMASCHINE).

Feueratem = Kapalabhati = (Kundalini-) Yoga;

Wenn sie merkt, dass "es" soweit ist, schließt sie ihre Augen und visualisiert die SIGILL nochmals....

Dann atmet sie aus, entspannt sich, vernichtet die gezeichnete SIGILL und vergisst sie.

Mit dieser Methode hatte diese HEXE ("Hexe" meine ich übrigens immer sehr ehrend - wir haben uns für denselben Weg entschieden... :owink:) besten Erfolg:

Das schnellste positive Ergebnis hatte sie anscheinend in ca. 20 Minuten!

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Etwas sinnvolles über Sigillenmagie

Hier ein paar Gedanken über die bekannte Technik der Sigillenmagie und warum Anfänger damit viel weniger Erfolg haben, als sie es an allen Ecken und Enden gesagt bekommen.

Vorwort

Die Theorie und Praxis der Sigillenmagie kenne ich schon seit den neunziger Jahren. Obwohl ich nicht regelmäßig nach der klassischen Methode Sigillen lade, kann ich sagen, dass der größte Teil meiner Sigillenzauber erfolgreich war und ist. Mit den Gründen, warum es einige Male nicht funktioniert hat, habe ich mich nie beschäftigt, denn die Erklärungen werden im Sigillenkonzept gleich mitgeliefert: nicht richtig vergessen, nicht genug geladen oder einen utopischen Zauber gewollt und wenn alle Stricke reißen, war eben mein Wahrer Wille dagegen.
Das ich nun einen leicht kritischen Text schreibe, liegt also nicht an meiner Erfolglosigkeit in diesem Zweig der Magie. Vielmehr ist es ein Nebenprodukt aus einer anderen Sache über die ich mir schon seit langer Zeit den Kopf zerbreche. Wohl hatte ich auch keine Lust auch auf dieser Webseite einen Text zu lesen, den es schon dutzende Male auf anderen Seiten gibt.
Ich weiß, dass es sehr langweilig ist, ellenlange Zitate zu lesen und deswegen habe ich mich bemüht, sie auf ein Minimum zu beschränken.

Einleitung

Jeder Anfänger begreift das bekannte Konzept der Sigillenmagie und im Gegensatz zu den üblichen Übungen, wie sie z.B. aus der Hermetik bekannt sind, ist es verlockend einfach. Knapp bemessen, kann man es auf einer DIN A4 Seite erklären. Durch diese Einfachheit sind meiner Ansicht nach in der esoterischen Breite zwei wesentliche Missverständnisse entstanden:

• Die bekannte Willenssatz - Sigille - Ladung - Technik ist effektiv • Sigillenmagie ist ungefährlich

Ohne Zweifel kann der Eindruck sehr leicht entstehen, wenn man mit einigen Hintergründen nicht vertraut ist. Jede mittelprächtige Esoterik-Webseite hat auch einen passenden Text parat.

Durch die Wiederentdeckung der Magie von Spare hat die Sigillenmagie in den letzten Jahrzehnten einen sehr starken Zuspruch erlebt. Leider war Spare zwar ein guter Magier, aber nicht gewillt, sein Wissen auf verständliche Art zu Papier zu bringen. Das ist um so tragischer, da er nicht viel veröffentlicht hat. Genauer gesagt ein paar schmierige Zeichnungen und ein paar wirre Texte. Das philosophische Konzept von Spare ist sehr kompliziert und der psychologische Hintergrund nicht weniger. Davon nur die o.g. Technik zu betrachten ist weniger als die Spitze des Eisbergs.

Die Titanic ist schon an einem Eisberg gescheitert und nun haben wir es hier aber mit mehreren zu tun. Denn was der liebe Austin da für sich ausgeknobelt hat, findet man auch in vielen anderen okkult-magischen Bereichen, so z.B. bei einem in diesem Gebiet nicht ganz so erfolgreichen Crowley, bei John Dee, in der ägyptischen Magie, im Hexentum vorGardner und Sanders, im Voodoo, im afrikanischen Schamanismus, in den östlichen Lehren, bei Castaneda und Lovecraft und sogar bei Timothy Leary. Wobei der Vollständigkeit halber gesagt werden muß, dass es sich dabei zumeist um Teilbereiche handelt. Nicht das jetzt jemand auf den Trichter kommt, dass z.B. Crowley und Spare das gleiche getrieben haben! Soweit ich weiß, auch nicht mit den gleichen. Somit ist der gesamte Themenbereich so komplex, dass die bekannte Anfängertechnik geradezu lächerlich erscheint. Daher ist es auch leider klar, dass ich in diesem Text nicht so weit ausholen kann, wie es für ein umfassendes Verständnis nötig wäre.

Psycho-Overkill

So dient in der Sigillenmagie als magische Kraftquelle das Unterbewusstsein. In diesem Falle ist es ausdrücklich das Unterbewusstsein. Andere Magiebereiche lassen sich zwar auch psychologisch erklären, haben direkt kein psychologisches Konzept in ihrem Aufbau. Dieser Punkt ist in so weit wichtig, weil wir zwar exoterisch und esoterisch mit psychologischen Begriffen täglich konfrontiert werden, dass aber erst eine Entwicklung der letzten 100 Jahre ist. Ein gutes Beispiel dafür ist ja auch diese Webseite. Durch diese "Vergesellschaftung" der Psychologie entstehen sehr leicht Missverständnisse. Jede halbwegs gebildete Mensch glaubt zu wissen, was eine Depression ist oder das Träume aus dem Unterbewusstsein kommen.
Dabei kann man ohne Zweifel sagen, dass selbst im Fachbereich Psychologie nicht einmal über relativ einfache Dinge immer Einigkeit besteht. Ein Problem, dass der Wissenschaft wesentlich mehr Schwierigkeiten bereitet als dem Okkultismus.

"Die landläufig bekannte, einfache Form der Sigillenmagie ist in etwa so sinnvoll, wie der Versuch eine kaputte Uhr dadurch zu reparieren, dass man in ihr Gehäuse ein Zahnrad wirft." [S.R.]

Immer rein damit - den psychischen Zensor überwinden

Dazu schreibt Frater V.D. in seinem ersten Modul im Kursus für praktische Magie folgendes:

"Nun wollen wir die Sache praktisch angehen. Sie wissen, dass zwischen Bewusstsein und Unbewusstem der Zensor steht, jene Instanz, die uns allzu oft mit pseudorationalen Zweifeln und Einwänden das eben als Magier schwermacht (vgl. I/1/S. 2, Abb. 2). Dieser Zensor lässt sich durch die Trance ganz oder zumindest teilweise umgehen. Im Unbewussten liegt die magische Kraft. Gelingt es uns, Befehle oder Willenssätze des Bewusstseins am Zensor vorbei ins Unbewusste zu "schmuggeln", so dies erfahrungsgemäß im Rahmen seiner (freilich äußerst mächtigen) Möglichkeiten dafür, das gewünschte Ereignis herbeizuführen."

Soweit also Frater V.D.

Unser armer psychischer Zensor ist in den letzten Jahren zum Teufel schlechthin für den Magier hochstilisiert worden. Wenn man sich zu diesem Thema einige Texte im Web anguckt, kann man nur zu dem Schluss kommen, dass er schon den Rang einer Paranoia genießt. So kenne ich auch einige Personen, die es nicht schaffen, ihn auch nur einmal nicht zu erwähnen, wenn es um Magie geht.
Das Konzept des Zensors geht auf Freud zurück. Damit ist eine Instanz gemeint, die zwischen Bewusstsein und Unterbewusstsein fungiert. Er schützt uns sozusagen davor, dass der ganze Kram, den wir tief in uns mitschleppen bewusst wird. Das ist grundsätzlich als positiv zu betrachten! Wer schon einmal schlechte Erfahrungen (dazu später mehr) mit einem durchlässigen Zensor gemacht hat, kann das sicher bestätigen. Allen anderen sei ein unabsichtliches Öffnen nicht gewünscht.
Nun kam aber die Ur-Clique der Chaosmagier auf den Einfall, dass alle Magie durch das Unterbewusstsein wirkt und damit (und mit der Wiederentdeckung von Spare`s Sigillenmagie) fing das Dilemma an. Fortan gab es eine Inflation an Tricks und Techniken wie man diesen lästigen Burschen überwinden konnte: Drogen, die Luft anhalten bis man blau wird, Bungee-Jumping, ekstatischer Sex (wobei hier in erster Linie der Orgasmus zählt, was somit ohne Zweifel wieder ein Pluspunkt für weibliche Magier ist), Schlafentzug und 100 andere Dinge mehr.
Da ich aus eigener Erfahrung und aus Erfahrung mit anderen weiß, was passiert, wenn der Zensor mal ein paar Löcher auf weißt, ist es erstaunlich, wie vergleichsweise harmlos damit umgegangen wird. Als Vergleich für Außenstehende sei hier mal die unterschiedliche Wirkung zwischen einem Joint und LSD angeführt.
Da nun mal der Zensor keine Einbahnstraße ist, d.h. er wirkt in beide Richtungen, kann also keine Rede davon sein, irgendetwas daran vorbei zu schmuggeln. Vielmehr hat es den Eindruck, dass der Zensor unterschiedliche Grade an Durchlässigkeit hat. So wird z.B. bei einer Rückführung ja auch versucht ihn zu überwinden und da gibt es auch unterschiedliche Erfahrungsstufen. Was im Prinzip eine Frage des Bewusstseinszustandes ist, sprich der Trance. Ob dazu einfaches Luftanhalten reicht, soll jeder bei sich selbst testen (1). Wäre der Zensor so beschaffen, dass man ihn wirklich mit einer einfachen Technik zu 100% überwinden könnte, würde man seine 2. Sigille erst in der nächsten Inkarnation laden.
Um aber nun das Grinsen bei einige Okkultisten zu verhindern, sei für den Einsteiger erwähnt, dass es einige Menschen gibt, die diesen Zensor nicht mehr haben. Was sie in der Regel nicht an die große Glocke hängen. Wohlgemerkt sind sie dabei noch erstaunlich klar bei Verstand. Selbstverständlich gibt es auch viele, die das mit ihrem Oberstübchen nicht ganz so reibungslos über die Bühne gebracht und daraufhin eine Karriere als Psychopath oder Berufsdepp angefangen haben.

Malen nach Zahlen?

Wie jeder weiß, muss der Willenssatz in eine Sigille umgewandelt werden. Gemäss der Erkenntnis, dass das Unterbewusstsein mit Bildern bessern arbeiten kann. Der Schritt ist eigentlich überflüssig, denn Buchstaben und Worte sind bereits Symbole. Wenn ich z.B. das Wort "Auto" sage, denkt auch niemand an das Wort als solches, sondern hat das Bild eines Autos im Kopf. Allerdings kann man ein abstraktes Symbol besser vergessen, als einen Willenssatz. Hoffentlich weiss das Unterbewusstsein auch, was ich mit diesem kryptischen Gekrakel meine. Na ja, eigentlich schon. Schließlich bekommt es ja alles mit, also auch meine kunstvolle Herstellung. Die nämlich bereits zum magischen Akt gehört. Bildertricks sind ja in der Magie nichts neues und die klassische Praxis legt auch sehr viel Wert auf eine gutes Vorstellungsvermögen. Durchaus mit Recht, auch ohne Sigillenmagie.

Des Menschen Wille ist sein Himmelreich

Der Willenssatz ist auch eine interessante Sache. Soll er doch auf der einen Seite, möglichst klar den Willen des Magiers ausdrücken und auf der anderen Seite flexibel genug sein, damit das Unterbewusstsein magisch wirken kann. Kurze Zwischenfrage: Wie arbeitet das Unterbewusstsein sonst, wenn nicht eben magisch? Dadurch bietet der Willenssatz eine gute Erklärung, wenn es mal nicht funktioniert hat. Was, wie ich behaupte, bei Anfängern eher die Regel als die Ausnahme sein wird. Die Relativität eines Satzes entsteht schon dadurch, dass die Sprache ziemlich ungenau ist. Selbst der gleiche Begriff kann bei zwei Menschen völlig unterschiedliche Reaktionen hervorrufen. Außerdem fehlen bei dem geschriebenen Wort die Gefühle, die bei einem gesprochenen Wort immer dabei sind. Ich kann z.b. Ich liebe dich! zärtlich und gefühlvoll sagen, aber auch aggressiv. Ich kann es flüstern, aber auch schreien. Auf dem Papier ist der Satz immer der gleiche. Gefühle gehören in der Magie zum praktischen Erfolg. Da hilft das größte Kopf-Wissen nichts.
Über das Problem etwas zu treffen, was man weder sieht, kennt, noch genau weiß, wo es sich eigentlich befindet. Nachdem wir nun alles ordentlich gemacht haben, gehen wir jetzt einfach mal vom Ideal aus, kann das Unterbewusstsein mit seiner Arbeit beginnen. Jedenfalls liest man es so. Ist aber auch tatsächlich so? Von wegen. Wieso sollte es? Etwa weil es "Mein Wille" ist? Oder weil es glaubt, dass es jetzt "sein Wille" ist?
Vielleicht deswegen, weil ich es vergesse. Hast du schon mal versucht einen wirklich wichtigen, großartigen Zauber zu vergessen? Einen dieser Zauber, wo du mit dem Rücken zur Wand stehst und dir der ***** aufgerissen wird, wenn es daneben geht. Siehst du, deswegen bin ich auch ein Vertreter der Präventionsmagie. Dazu aber in einem anderen Text mehr.
Das Unterbewusstsein hat einen wirklich großen Haufen an Wissen, Ansichten, Schatten und Inkarnationen und damit beschäftigt es nicht nur einen ganzen Berufszweig, sondern gleich mehrere. Das Wissen wir spätestens seit Jung uns in das Kollektiv der ganzen Welt geführt hat. Wahrscheinlich hat er an dieser Stelle nur gestoppt, weil er wusste, dass er den Rest erklären kann so gut er will, es aber doch kaum jemand ernst nehmen würde.
Diese unterschiedlichen Kräfte sind nicht etwa statisch, sondern sehr aktiv und dynamisch. Einige von ihnen sind so alt wie die Zeit und nicht weniger mächtig. Sie sind es tatsächlich.
In diesem riesigen Ozean werfen wir also unsere Sigille. Er ist schwer zu glauben, dass man damit etwas mehr ausrichten kann, als einen blinden Zufallstreffer, oder? Die Erklärung dafür ist so einfach wie ernüchternd. Ein Anfänger muss nicht nur den Zensor überwinden, sondern auch die Sigille "richtig positionieren". Die Formulierung ist aufgrund der räumlichen Vorstellung, die man sich dadurch macht, schlecht gewählt. Vielleicht kann ich es mit dem bekannten Ebenenmodell verdeutlichen. Was natürlich auch nur eine Krücke darstellt. Die unterste Ebene ist dein Bewusstsein. Dann beamst du deine Sigille auf die nächst höhere Ebene (Trance, veränderter Bewusstseinszustand). Wenn du Glück hast und dein Zauber passt, wird er sich manifestieren. Ist die Ebene aber zu schwach, musst du es auf einer höheren Ebene versuchen. Das gelingt dir aber nur, wenn du darauf Zugriff hast. Das Optimum wäre es, wenn zwischen deinem Bewusstsein und den Ebenen kein Unterschied mehr besteht. Dann löst sich auch die Sache mit dem Zensor. Ich weiß, dass ist jetzt nicht gerade ein Meisterstück an Erklärkunst. Aber bei einem Text für die Öffentlichkeit funktioniert meine sonst übliche Technik des Erklärens nicht. Da ich es hier leider nicht auf dich persönlich zuschneiden kann.

Die Lieblingstheorie des Okkultismus

Mindestens einmal im Leben muss jeder Okkultist der etwas auf sich hält, eine Theorie darüber in die Welt posaunen, wie seiner Ansicht nach Magie funktioniert. Sei es nun, um diese endlose Diskussion in irgendeinem Hinterhofforum wieder aufleben zu lassen oder um seine sonstigen magischen Theorien zu untermauern. Bleiben wir bei der am Anfang erwähnten Variante des Unterbewussten als theoretischen Unterbau. Was sich auf den ersten Blick ziemlich sinnvoll anhört, entpuppt sich auf den zweiten Blick auch nicht als besser als jede andere Erklärung. Das liegt daran, dass niemand erklären kann, wie das Unterbewusstsein nun unsere Zauber manifestiert, also was tatsächlich dort arbeitet. Irgendwann versagen alle Worte - und Theorien werden mit anderen Theorien erklärt. Aber egal, ich tippe auch diesen Text ohne das ich wirklich erklären kann, wieso hier Buchstaben erscheinen. Schließlich darf man als Okkultist nicht vergessen, dass jede Bewusstseinsebene eine eigene Sprache hat, eigene Symbole. Auch Spare konnte es nicht erklären ohne sein philosphisches System zu benutzen. Bei ihm kommt noch hinzu, dass er nicht gewillt war, wenigstens das zu erklären. Ohne mich jetzt zum Spare-Experten erheben zu wollen, so bin ich mir recht sicher, dass er der Überzeugung war, dass es eigentlich ganz einfach ist und mehr eine Frage der richtigen Einstellung als irgendeines theoretischen Überbaus.
Wäre also die Sigillenmagie so einfach, wie sie Land auf, Land ab beschrieben wird, würdest du diesen Text nur aus purer Höflichkeit mir gegenüber lesen. Die Sigillenmagie wäre dann eine Wunderwaffe gegen alle Eigenschaften, die ich nicht haben möchte und außerdem noch die gute Fee die alle meine Wünsche verwirklicht.

Geschichte für Fortgeschrittene - Neandertaler mit Heimweh

Wie uns bekannt ist, speichert also das Unterbewusstsein alle Informationen, Erfahrungen und Ereignisse. Normalerweise werden negative Erfahrungen im Laufe der Zeit aus unserem Bewusstsein verdrängt und bleiben im Unterbewussten verborgen (Freud'sche Vergesslichkeit). Das es neben dieser Möglichkeit mit negativen Erlebnissen umzugehen noch zahlreiche andere gibt, habe ich bereits auf der Webseite ausführlich beschrieben. Ich habe auch schon oft genug darauf hingewiesen, dass es für den Magier wichtig ist, sich mit diesen Mechanismen zu beschäftigen. Mittlerweile sollte es auch klar, warum ich darauf so viel wert lege.
Unter Atavismus wird in der Biologie ein Rückschlag in einen stammesgeschichtlichen Zustand verstanden. Spare versteht darunter, die Schichten des Unterbewussten, die in unserer Evolution weit zurückliegen. Atavistische Nostalgie ist sozusagen die Sehnsucht nach diesen Evolutionsstadien. Diese Theorie war auch zu Zeiten Spares im Okkulten nicht neu. Nur hat Spare eben aus der Theorie eine höchst wirksame Praxis zur "Belebung" dieser Atavismen gemacht. Was ebenfalls nicht neu war, nur in anderen Worten beschrieben und etwas nachhaltiger als es z.B. ein südamerikanischer Schamane getan hat. Diesen Rückfall in einen atavistischen Zustand kann man auch bei einigen Politikern entdecken, die mehr mit einem Keulen schwingenden Neandertaler gemein haben, als mit dem, was wir im Allgemeinen unter zivilisiert verstehen. Ein etwas weniger ironisches Beispiel sind im biologischen Sinne die unterschiedlichen Entwicklungsstadien eines Embryos im Mutterleib.

Über den Umgang mit Kindern

Es wird behauptet, dass das Unterbewusstsein wie ein Kind sei. Der Umkehrschluss ist übrigens nicht falsch. Manche Kinder haben erstaunliche magische Fähigkeiten. Ohne dafür erst eine endlose Analogietabelle auswendig lernen zu müssen oder gar ihr Wissen aus ein paar Büchern zu zitieren. Was übrigens ein typisch hermetischer Ansatz ist. Bevor man irgendeine kleine Erfahrung macht, muss man erst einmal sich theoretisch der Sache nähern. Aber das gehört nur in so weit hierhin, um den grundsätzlichen kulturellen Unterschied zu verdeutlichen - wer nicht lesen kann, ist nicht immer im Nachteil!
Beim Vergleich des Unterbewusstseins mit einem Kind wird aber schnell vergessen, dass auch ein Kind seinen eigenen Willen hat. Dort in etwa liegt auch das Problem. Eine Sigille nach der klassischen Methode kann gar nicht stark genug sein, um gegen diesen Willen zu bestehen. Denn normalerweise ist der Unterschied zwischen diesem Willen und unserem bewussten Willen einfach zu gross. Diese Willens-Konzepte kannst du in der üblichen Literatur nachlesen, ich will an dieser Stelle nicht zu weit vom eigentlichen Thema abweichen.
Jung hat in seinen Buch "Das Ich und seine Beziehung zum Unbewussten" in diesem Zusammenhang eine überaus interessante Beobachtung gemacht:

"Wie bereits erwähnt, lernte ich bei dieser Gelegenheit etwas ungemein Wichtiges kennen, nämlich die Existenz einer unbewussten Selbstregulierung. Das Unbewusste kann nicht nur >>wünschen<<, sondern aus seine eigenen Wünsche wieder aufheben."

Unter Berücksichtigung unserer bekannten Sigillentechnik ist das doch eine sehr bemerkenswerte Aussage. Wie wir mittlerweile gesehen haben, gibt es genügend selten erwähnte Gründe, warum es gar nicht so leicht ist, mit einer einfachen Sigille einen magischen Erfolg zu erzielen. Es gibt keinen Grund zu der Annahme, dass Sigillen eine Ausnahme für das Unterbewusstsein darstellen. Übergebe ich eine Sigille meinem Unterbewusstein (ich vergesse sie), hat es ein neues "Spielzeug" neben vielen anderen. Wenn wir so gesehen Glück haben, kann es passieren, dass der Zauber tatsächlich wirkt. Meistens jedoch wirkt er nur ungefähr oder auch gar nicht - zumindest bemerken wir nichts davon.

Zusammenfassung und Schlusswort

Ich halte Sigillenmagie und besonders das Konzept von Austin Osman Spare für ein sehr schönes System und es ist magisch sehr wirksam.
Nur glaube ich, dass der durchschnittliche Okkultist einen völlig falsche Vorstellung hat und den ganzen Komplex völlig unterschätzt. Ob das nun Faulheit ist, eine Egomanie nach magischer Macht oder einfach mangelnde Erfahrung soll jeder mit sich selbst ausmachen. Jedenfalls sind die oben erwähnten Denkanstöße Teil meiner Behauptung, dass ich für Anfänger und Fortgeschrittene ohne entsprechende Grunderfahrung auf diesem Gebiet Sigillenmagie als völlig ungeeignet betrachte. Die Gründe sind hier noch einmal kurz aufgeführt:

1. Die Technik verlangt unbedingt das Vergessen der Sigille und und des Willensatzes
2. Der Okkultist muss hoffen, dass seine Sigille an die richtige Stelle im Unterbewusstsein landet, ohne dass er sie direkt dort hinbringen kann.
3. Fortgeschrittene Techniken aus Spares System stehen so lange nicht zur Verfügung, wie der Okkultist nicht in der Lage ist, eine direkte Verbindung zu entsprechenden Schichten des eigenen Unbewussten zu erlangen.

Spares Magie geht weit über diesen einfachen Ansatz der Sigillenmagie der an alle Orten publiziert wird hinaus. Niemand, der ein wenig mit Spares praktischen Resultaten vertraut ist, kann auf die Idee kommen, dass er dazu diese vereinfachte Form benutzt hat. Ohnehin ist es in typisch wissenschaftlicher Irrtum zu glauben, man könnte die Magie vom Magier getrennt betrachten.

(1) Dabei geht es natürlich um des Todesaspekt.
 
Aber gibts eigentlich einen Grund, weshalb das vergessen werden muss, damit es funktioniert?

Ist das nicht eher eine Anlehnung an das Sprichwort, lass los und es wird zu dir kommen?

Irgendwie werde ich mit dem Thema nicht warm. Da wird so viel behauptet und gesagt.
 
Der bewussten Wahrnehmung soll durch das Vergessen tatsächlich das Anliegen und Formulierung des in der Sigille verschlüsselten Satzes verborgen werden. Gestalte also die Sigille so das man die Formulierung nicht mehr erkennen kann. Wenn du sie dann irgendwann zur Hand nimmst und nicht mehr weißt wofür du sie gemacht hast, dann kann man sie laden.

Das Vergessen bezieht sich nicht nur auf Sigillenmagie, sondern auf jeglichen magischen Akt. Vergessen ist daher folgendermaßen zu verstehen. Zu einem Wunsch gibt es immer emotionale Verbindungen wie auch Denkmuster die mit dem Wunsch verknüpft sind. Diese müssen gekappt werden um weder emotional noch geistig weiterhin mit dem Wunsch zu tun zu haben. Wie allgemein bekannt sein dürfte kann ein Wunsch durch nichts mehr verlieren als dadurch das er in Erfüllung geht. Aus diesem Grund ist es nützlich nach dem Ritus so zu tun als ob das Gewollte bereits eingetreten sei, dann werden diese Verbindungen automatisch gekappt. Quasi den eigenen Zustand nach dem Ritual in Resonanz zu dem Zustand der vorher herrschte setzen. Einfach: Von einem wollenden Zustand in einen Habenden wechseln.

1. Sigille erstellen. Dabei solltest Du darauf achten, dass die Sigille so einfach wie nur möglich geschaffen ist, damit Du sie einfacher imaginieren kannst.
2. Sigille laden
3. verlachen!
4. Sigille aus den Augen schaffen (iregdnwo hinlegen, wo Du sie nicht ständig vor Augen hast).
5. Vergessen (so gut es eben geht), wofür die Sigille eigendlich stand.
6. dann die Sigille in ein Ritual mit einbauen und mit ihr arbeiten.

2 Beiträge zusammengeführt. Bitte Richtlinien beachten. Danke - !Xabbu
 
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Wie soll man denn das vergessen können? Wenn mans ja selben tut. Und warum sollte man es so kompliziert machen?
Das verstehe ich daran nicht.
 
@The Unearthly Visitor

Warum kann man es nicht umdrehen?
Wenn man zb etwas zeichnet, also nur die Hand auf ein Papier hält und nicht denkt und es quasi zeichnen lässt. Und nachher interpretiert man, was man in der Sigille sieht und das ist dann der Wunsch des Unterbewusstseins. Oder man interpretiert es gar nicht, dann hat man es wirklich vergessen quasi, weil man es ja nie gedacht oder sich gewunschen hat.
Demnach müsste es am stärksten sein.

Also einfach das Unterbewusstsein due Sigille herstellen lassen oder mit dem Bewusstsein diese Vorgang beeinflussen.
 
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